Seehofer trifft sich heute Abend in Moskau mit Wladimir Putin. Zum gemütlichen Plausch unter Merkel-Gegnern. Wir klären, wer welche Rolle in diesem schmierigen Theaterstück gibt.
Auf schnellstem Wege trifft Horst Seehofer, mit Edmund Stoiber im Gepäck, heute Aben+d den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dessen Residenz Nowo Ogarjowa vor Moskau. In Zeiten von Russland-Sanktionen und Obergrenzen für Flüchtlinge treffen dort zwei Männer zusammen, die in den letzten Monaten keine Gelegenheit ausgelassen haben, Kanzlerin Angela Merkel zu attackieren und zu schwächen wo und wie es nur geht.
Nächster Akt im Drama um Horst und Mutti Angela
Vieles an dem Männertreffen Seehofer und Putin erinnert stark an eine Theaterinszenierung. Nicht zuletzt wegen des medienwirksamen Szenenwechsels von Bad Kreuznach nach Moskau. Der Schauspieler und Regisseur Bardia Rousta erkennt aber auch in dem Gebaren von Horst Seehofer echte Theaterqualitäten und das Potential, mehrere Rollen geben zu können.
"In Deutschland spielt er den Schmierenkomödianten. Und laut Duden ist das jemand, der mit theatralischem Gebaren auf billige, abgeschmackte Weise auf andere zu wirken versucht.“
Bei seinem aktuellen Besuch in Russland erinnert Seehofer den Regisseur an eine Handpuppe aus dem Kasperletheater, aus Stoff und ohne Rückgrat, mit der Putin herumspielen darf. Da aber das Kasperletheater für Bardia Rousta eine hohe Kunst ist, sieht er in Seehofer eher einen Schmierenkasperle.
"Der Kasperl ist immer so geschnitzt, dass der ein leicht komisches Lachen hat – und das ist beim Seehofer auch immer so eingeschnitzt. Der hat immer dieses Lächeln, egal, was er sagt. Und immer das gleiche Gesicht.“
Bei der restlichen Besetzung des neuzeitlichen Dramas fallen dem Regisseur, aber nur wenige Akteure ein. Putin spielt ganz klar den Bösewicht, bei Vizekanzler Gabriel reicht es seiner Meinung nach noch nicht mal zur Handpuppe, sondern höchstens für die Rolle des Kerzenständers. Und die Kanzlerin ist für ihn eher eine Heldin wider Willen.
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