Eine Pille zum Schlucken analysiert die Gaskonzentration im Körper. Ihre Ergebnisse könnten helfen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten herauszufinden.
Was genau im Inneren unseres Körpers passiert, ist oft schwierig herauszufinden. Denn entweder müssen wir von außen durch die Haut untersuchen, zum Beispiel mit Ultraschall oder Röntgen. Oder es wird in eine Körperöffnung ein Untersuchungsinstrument eingeführt, zum Beispiel bei der Darmspiegelung.
13 Stunden im Dickdarm
Eine andere Idee haben Wissenschaftler des Royal Melbourne Institute of Technology in Australien verfolgt. Sie haben ein Untersuchungsinstrument entwickelt, das einer Pille ähnelt und vom Patienten geschluckt wird. Einmal im Körper soll die Pille mit einer gasdurchlässigen Membran dort verschiedene Parameter messen, zum Beispiel den Wasserstoff- und Kohlendioxid-Gehalt. Die gesammelten Daten schickt die smarte Pille über Funk nach außen.
Bei einem ersten Test befand sich die 2,6 Zentimeter lange Sensor-Pille nach dem Schlucken 20 Stunden im Körper - viereinhalb Stunden im Magen, zweieinhalb Stunden im Dünndarm und 13 Stunden im Dickdarm. Sind weitere Tests erfolgreich und analysiert die Pille die Eigenschaften von Magen und Darm korrekt, könnten damit in Zukunft zum Beispiel die Gasbildung untersucht werden, was Hinweise auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt.
Nachhelfen, um sie loszuwerden
Verbessert werden muss zurzeit unter anderem noch die Verträglichkeit der Pille. Bei einer Testperson verursachte sie Bauchschmerzen, ein anderes Mal musste nachgeholfen werden, sie wieder auszuscheiden.