Glühwürmchen und die Gottesanbeterin haben eins gemeinsam: Erst tun sie so, als wollten sie Sex und dann fressen sie das Männchen einfach auf. Wegen der Extraportion Eiweiß.

Bei Glühwürmchen geht es nur um eins: Sie wollen Sex. Die Leuchtkäferweibchen leuchten nämlich nur, um paarungsbereite Männchen anzulocken. Eine Leuchtkäferart nutzt diesen Trick auch, um ganz hinterlistig auf Nahrungssuche zu gehen.

Verblendet

Die Weibchen der nordamerikanischen Leuchtkäfergattung Photuris imitieren dafür die Blinksignale einer anderen Leuchtkäfergattung, Photinus. Nähern sich Photinus-Männchen der vermeintlichen Geschlechtspartnerin, erleben sie eine böse Überraschung: Die artfremden Weibchen überwältigen die frisch gelandeten Männchen und vernaschen die armen Kerle, ohne mit ihnen Sex zu haben.

Sexueller Kannibalismus

Bei der Gottesanbeterin ist es gang und gäbe, den Partner nach dem Sex aufzufressen. Eine eingewanderte Art aus Afrika, die Miomantis caffra, hat sich in Neuseeland aber einen ganz perfiden Trick ausgedacht. Die eingeschleppte Gottesanbeterin triftt nämlich auf eine heimische Gottesanbeterinnenart, die Orthodera novaezealandiae. Diese Art praktiziert im Gegensatz zu den eingewanderten Gottesanbeterinnen keinen sexuellen Kannibalismus.

Lecker, ein Männchen!

Ungeschickterweise sind die einheimischen Männchen aber geradezu verrückt nach den Sexuallockstoffen der eingewanderten Weibchen. Das macht die Männchen so wuschig, dass sie die eingewanderten Damen aufsuchen. Die sind dann aber weniger freundlich. Sie verspeisen die artfremden Männchen, ohne vorher deren sexuellen Bedürfnissen nachzukommen.

Sexuelle Wiederauferstehung

Bei den Listspinnen locken die Männchen die Weibchen in eine Sexfalle - mithilfe einer toten Fliege. Die Listspinnenmännchen schnappen sich eine Fliege, diese behalten sie im Mund und dann stellen sie sich tot. Wenn ein Weibchen vorbeikommt, will es sich die Fliege schnappen. Dann stehen die Listspinnenmännchen wie von Geisterhand wieder auf und werfen sich sexuell erregt auf das Weibchen, um es zu begatten.

Green Porno

Isabella Rossellini hat "Green Pornos" gedreht und unter anderem das Sexualverhalten der Gottesanbeterin nachgestellt:

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Das Tiergespräch
Vernasch mich!
vom 21. Mai 2014
Moderation: 
Daniela Tepper
Gesprächspartner: 
Mario Ludwig