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Der Twitter-Account "Sleeping Giants" sammelt Werbeanzeigen auf Propaganda- und Verschwörungsseiten. Tausende Unternehmen haben deshalb ihre Werbestrategie schon geändert.

Auch Webseiten, die Verschwörungstheorien und Hate Speech verbreiten, finanzieren sich häufig über Online-Werbung. Matt Rivitz, der Gründer der Aktion "Sleeping Giants", will genau hier ansetzen und es den Betreibern schwer machen - indem er die Werbung schaltenden Unternehmen darauf aufmerksam macht, auf welchen Webseiten ihre Werbung erscheint. Genau das wissen viele Firmen nämlich nicht.

"Bei 200.000 Followern kommt schon mal Negativpresse zusammen."
Andreas Noll, Deutschlandfunk Nova

In den USA ist vor allem die weltweit bekannte Seite "Breitbart" im Visier - deren Ex-Chef Steve Bannon ist als Berater für US-Präsident Trump bekannt geworden. Einige Unternehmen wollen nicht, dass ihre Werbung auf Breitbart und ähnlichen Seiten zu sehen ist - weil dann klar wäre, dass sie mit ihrem Werbegeld Internetplattformen unterstützen, mit denen sie vielleicht nicht in Verbindung gebracht werden wollen.

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Das Prinzip von "Sleeping Giants": User können zum Beispiel auf Breitbart einen Screenshot von der angezeigten Werbung machen und an den Twitter-Account von Sleeping Giants twittern. Hier wird das an mehr als 200.000 Follower weiterverbreitet. "Da kommt dann schon mal Negativpresse zusammen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll.

Unternehmen wissen nicht, wo ihre Werbung erscheint

Ein Vorwurf kann den werbenden Unternehmen erstmal nicht gemacht werden: Buchen sie ein Online-Werbepaket über einen Marketing-Dienstleister, ist ihnen nicht unbedingt bekannt, wo ihre Werbung erscheint. Deshalb, so sagt "Sleeping Giants"-Gründer Matt Rivitz seien viele Unternehmen dankbar über den Hinweis, in welchem Umfeld ihre Werbung zu sehen ist.

4000 Unternehmen haben ihre Werbe-Anzeigen von bestimmten Webseiten bisher abgezogen.

Shownotes
Sleeping Giants
Twitter-Account gegen Werbung auf rechten Webseiten
vom 10. September 2018
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Andreas Noll, Deutschlandfunk Nova