Panama war diese Woche wirklich oft genug in den Schlagzeilen, das brauchen wir Euch nicht mehr zu erklären. Was aber bei all der Berichterstattung um die Panama-Papers völlig unter den Tisch gefallen ist: Panama hat auch andere Vorzüge.
Panama ist nämlich auch ein Ort, an dem alle frei sein können. Also wirklich alle. Das gilt aber nicht nur für großkriminelle Steuerhinterzieher, sondern - was man in diesen Tagen gerne mal vergisst - Panama, ist ein ganz wunderbares Urlaubsziel. Das Land zwischen zwei Weltmeeren. Mit Traumstränden, mit Regenwald, mit Indianern und seltenen panamesischen Tieren.
Panamaer? Panamesen? Panamesische Tiere? Panamaische Tiere? Grammatik-Pedanten haben es in der Karibik mindestens genauso schwer, wie Steuerfahnder. Aber hier gibt es eine klare und wichtige und eindeutige Regel in den einschlägigen Nachschlagewerken: Irgendwie ist alles möglich. Ein Ort, an dem alle frei sein können: Auch bei Wortbildungen und bei der Aussprache. Grammatik, wie man will, Geld verstecken, wie man will.
Panama ist das echte Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und hier kann es auch mal passieren, dass man mit einem psychisch kranken Präsidenten im Club tanzt.
"Wir hatten schon den ein oder anderen Rum getrunken und eine heiße Hüfte geschwungen."
Bei einer von Christian Schillings Reisen dorthin stand er plötzlich neben ihm: Ricardo Martinelli, der damalige Präsident. "El Loco" wie er auch genannt wird. Weil er bipolar ist, das ist kein Geheimnis, darüber macht er selbst Witze. Und diese Eigenschaft führt manchmal auch zu manch launischer Entscheidung."Zum Beispiel an diesem Abend: Kommt Jungs, wir lassen Regierung Regierung sein und gehen jetzt feiern."
Bohnen mit Reis. Oder Reis mit Bohnen je nach Geschmack
Und wie sieht es mit dem Essen aus? Unser Reporter versucht, das beste Restaurant Panamas zu finden. Und betreibt Graswurzelrecherche. Bei Tripadvisor hat "La Vespa" die beste Bewertung ergattert - ein Italiener. Also muss wieder Reisespezialist Schilling ran. Panamaer essen gerne "Frijoles" - Bohnen mit Reis. Oder Reis mit Bohnen je nach Geschmack.
Immerhin besser als Wasser und Brot. Das gab es bis 2004 nämlich ausschließlich auf der kleinen Insel Coiba. Ein Must-see beim Trip nach Panama. Früher war dort ein Hochsicherheitsgefängnis für bis zu 3000 Gefangene. Aber viel schöner als Kriminelle einzusperren, ist doch, ein Tauchparadies daraus zu machen. Untertauchen, statt Gefängnis. Panama bleibt sich bei Finanzgeschäften und auch beim Tourismus treu: Ein Ort, an dem alle frei sein können.