Vor 50 Jahren wurde Martin Luther King ermordet. Er gab Millionen Schwarzen Hoffnung auf eine Zukunft ohne Rassismus und Diskriminierung. Im Deutschlandfunk-Nova-Hörsaal kritisieren Wissenschaftler, dass King in der öffentlichen Erinnerung reduziert wird - und sie mahnen an, dass sein Traum bis heute nicht erfüllt ist.

4. April 1968 - Martin Luther King, die Ikone der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, wird auf dem Balkon eines Motels in Memphis erschossen. Die Nachricht erschüttert die ganze Welt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Was ist aus Martin Luther Kings Traum geworden?

"Ich habe einen Traum!" hatte er in seiner berühmten Rede in Washington keine fünf Jahre zuvor hunderttausenden Menschen zugerufen - einen Traum von einem Amerika, in dem Schwarze und Weiße frei und gleichberechtigt miteinander leben können. Mit diesem Traum steckte er Millionen Menschen an, für diesen Traum wurde er erschossen, dieser Traum hat sich bis heute nicht ganz erfüllt.

"Strukturelle Diskriminierung und Rassismus sind weiterhin Alltagserfahrungen von Afro-Amerikanern."

Anlässlich der Jahrestagung der Ermordung widmete sich das von der Volkswagenstiftung veranstaltete Herrenhäuser Forum am 6. Februrar 2018 dem Erbe Martin Luther Kings. 

"Die Bürgerrechtsbewegung wurde als großes Heldenepos in der Erinnerungskultur vereinnahmt."
Andrea Strübind, Theologin und Kirchenhistorikerin

Andrea Strübind, Direktorin des Instituts für evangelische Theologie und Religionspädagogik der Universität Oldenburg, kritisiert in ihrem Vortrag über die Geschichte und Wirkung der Bürgerrechtsbewegung, dass diese in der öffentlichen Erinnerung nur sehr reduziert dargestellt wird. Auch viele der Leistungen Martin Luther Kings kommen ihrer Ansicht nach in dieser "zu kurz greifenden Erinnerungskonstruktion" gar nicht vor. 

"Während King und viele seiner Zeitgenossen sich für Bürgerrechte stark machten, geht #blacklivesmatter noch mal einen Schritt zurück und fordert die Anerkennung schwarzer Menschlichkeit."
Nicole Hirschfelder, Amerikanistin

Im Vortrag von Nicole Hirschfelder, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Amerikanistik der Universität Tübingen, geht es um die Frage, wie es heute um die Verwirklichung Martin Luther Kings Traum bestellt ist und welche Wirkung die Bürgerrechtsbewegung auf heutige Aktivisten hat, etwa die #blacklivematters-Bewegung.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Martin Luther King
Der Traum ist noch nicht ausgeträumt
vom 07. April 2018
Moderation: 
Katrin Ohlendorf
Vortragende: 
Andrea Strübind (Universität Oldenburg) & Nicole Hirschfelder (Universität Tübingen), Veranstaltungsmoderation: Jana Weiß (Universität Münster)