Tschuff, tschuff, tschuff - der Sound einer Dampflok ist einzigartig. Mit den Loks ist auch ihr Klang verschwunden. Das Projekt "Work with Sound" konserviert Geräusche aus dem Bereich der Arbeit, damit sie uns erhalten bleiben.

Alte Geräusche sterben aus, neue kommen hinzu. Die Macher des Projekts "Work with Sound" wollen die Klänge der Arbeit konservieren, damit wir uns Industriegeschichte nicht nur im Museum ansehen, sondern auch anhören können. Eine Art akustischer Denkmalschutz sozusagen.

"Auch spätere Generationen sollen die Möglichkeit haben zu hören, wie unsere Welt einst geklungen hat."

Beispiel Registrierkasse: Bei der alten Kasse hört man die Mechanik, das Piepen der neuen Kasse klingt viel monotoner und technischer - ganz nach Computerzeitalter. Rund 600 Geräusche sind schon archiviert. Sie werden bei der Vertonung von Filmen genutzt und auch Künstler und Bildungsinstitutionen interessieren sich für dieses einzigartige Archiv.

"Bestimmte Arbeitsbereiche, die durch die Digitalisierung und durch Sounddesign leiser geworden sind. So hören wir beim Telefonieren keine Wählscheibe mehr. Wir drücken nahezu lautlos die virtuellen Tasten unseres Smartphones."

Der Historiker Konrad Gutkowski findet, dass Sounds nicht nur für sich stehen, sondern auch Vorstellungen erzeugen und Gefühle in uns wecken können. Ein Ziel von "Work with Sound" ist es also auch Erinnerung hervorzurufen - beispielsweise mit dem Geräusch eines Teppichklopfers, den man aus der eigenen Kindheit kennt. Künftig sollen auch persönliche Erinnerungen mit den Geräuschen zusammen dokumentiert werden.

Shownotes
Sounds konservieren
Rettung des verlorenen Klangs
vom 27. August 2015
Moderation: 
Grit Eggerichs
Gesprächspartner: 
Konrad Gutkowski, Historiker