Was schenkt man Menschen, die schon alles haben? Vielleicht eine Spende. Ein Trend auf den immer mehr Hilfsorganisationen aufspringen. Allerdings ist am Ende nicht immer klar, was man da eigentlich wirklich verschenkt.
Eine gute Tat verschenken. Das ist zunächst mal eine tolle Idee und schützt einen nicht nur davor, am Ende in ein enttäuschtes Gesicht schauen zu müssen, wenn man beim Geschenkekauf dann doch mal daneben gegriffen hat. Außerdem ist es eine ziemlich bequeme Art zu shoppen. Schließlich gibt's die Gute-Tat-Geschenke inzwischen im Onlineshop zu bestellen. Einfach reinklicken, Geschenk aussuchen, Zertifikat verschicken lassen, fertig. Hach, so leicht kann Weihnachtsshopping sein.
Achtung, Symbolschaf!
Oder besser gesagt - könnte. Denn natürlich gibt es auch hier das große Aber. Denn nur, weil im Spendenshop der jeweiligen Organisation ein schickes Schaf abgebildet ist, heißt das nicht unbedingt, dass am Ende auch tatsächlich ein Mitarbeiter dieser Organisation mit einem Schaf an der Leine an die Tür einer hilfsbedürftigen Familie klopft. Manchmal stehen die Geschenke in diesen Shops nur für den symbolischen Gegenwert, den man spendet. Stattdessen spendet man in einen Fonds, der zum Beispiel für die landwirtschaftliche Entwicklung einer Region angelegt wurde.
Eine Sache des Vertrauens
Unicef hingegen bietet tatsächlich konkrete Geschenke an. Da gibt es zum Beispiel Entwurmungstabletten, Fußbälle oder ein Hebammenset zu erwerben. Die werden dann auch tatsächlich gespendet. Das ist zwar super, was die Transparenz angeht, dafür ist es schwierig, einen konkreten Bedarf zu quantifizieren. Vielleicht sind bereits genug Fußbälle gespendet worden oder es werden gerade akut Entwurmungstabletten gekauft, die Menschen auf der anderen Seite spenden aber lieber für ein Hebammenset, weil sie das für sinnvoller halten.
"Wir empfehlen den Organisationen, den Spendern deutlich zu machen, dass es ein Irrweg wäre, wenn jede Spende zu zweckgebunden wäre. Denn zweckgebundene Spenden engen Organisationen auch ein."
Auch wenn Burkard Wilke vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen von zweckgebundenen Spenden eher abrät. Die Spendenshops bieten einen konkreten Anreiz zu spenden. Und sie vermitteln Transparenz, das heißt man sieht wofür das gespendete Geld eingesetzt wird. Wichtiger ist es für Burkard Wilke allerdings, dass die Organisationen auch da Transparenz und Vertrauen schaffen, wo reine Geldspenden geleistet werden ohne einen vordefinierten Zweck.