Während Spieler am PC, an der Xbox- und der Switch zusammen Spaß haben können, müssen die an der Playstation unter sich bleiben. Die Diskussion hat was von einem Sandkastenstreit. Die einen sind cool und dürfen mitspielen, die anderen nicht. Die Sandkästen sind in diesem Fall die Konsolenhersteller. Und Sony will jetzt der Bestimmer sein.
Schuld an dem Sandkastenstreit ist das Computerspiel Wargroove. Der Titel klingt gefährlich, es ist aber ein harmloses Strategiespiel in Anime-Optik, bei dem Fantasy-Armeen über die Landkarte geschoben werden. Wargroove kann man auf dem PC spielen, auf der Xbox, auf der Nintendo Switch und auf der Playstation.
Die Entwickler von Chucklefish haben das Spiel so programmiert: Spieler, die auf dem PC spielen und Spieler, die auf der Switch oder der der Xbox unterwegs sind, können gegeneinander zocken. Obwohl es eigentlich völlig verschiedene Spielsysteme sind. Das nennt sich Crossplay. Nur Sony mit seiner Playstation macht da nicht mit.
Früher war Konsolenkrieg, heute ist Crossplay
Früher hat man immer vom Konsolenkrieg gesprochen, weil die verschiedenen Systeme untereinander so verfeindet waren. Seit es Crossplay gibt, kann jeder mit jedem spielen. Technisch steckt in allen Geräten mehr oder weniger dieselbe PC-Technologie drin. Dennoch sei die Sache mit dem Crossplay nicht ganz so einfach, sagt Sonys Studio-Chef Shawn Layden im Playstation-Podcast.
"Enabling crossplay isn’t about just flipping a switch. It’s a very multidimensional kind of attribute."
Crossplay sei zwar machbar, so der Sony Studio-Chef, aber es gäbe technische Hürden, die man mit den Geschäftspartnern abklären müsse. Und auch der Service müsse stimmen.
Crossplay geht schon bei Rocket League und Fortnite
Dabei gibt es sogar schon zwei Spiele, bei denen Sony Crossplay mit der Playstation ermöglicht hat: das beliebte Rocket League, eine Art Auto-Fußball mit Raketenautos und Fortnite Battle Royale. Das ist das weltweit erfolgreichste Spiel zur Zeit. Seit einem halben Jahr etwa funktioniert Crossplay bei Fortnite, seit einem Monat bei Rocket League.
Sony schiebt inzwischen die Schuld den Spieleentwicklern zu. Die müssten sich einfach an die Account-Manager bei Sony wenden, dann bekäme man das schon hin. Das stimmt offenbar nicht, sagt zumindest Finn Brice, der Chef von Chucklefish, den Machern von Wargroove, in einer Stellungnahme. Er meint, technisch gäbe es kein Problem, sie hätten einfach eine Absage von Sony bekommen.
"Es geht sicher nicht darum, dass Entwickler ihre Account-Manager bei Sony nicht kontaktiert oder Mist gebaut haben. Uns wurde einfach 'nein' gesagt."
Wargroove ist nicht das einzige Game, das auf der Playstation kein Crossplay bekommen hat. Es beschweren sich noch mehr Entwickler über Sony. Eine offizielle Aussage von Sony gibt es dazu nicht.
Zwei Kleine gegen den Großen
Unser Gaming-Experte Thomas Ruscher vermutet, dass Sony es offenbar überhaupt nicht nötig hat, gemeinsame Sache mit den Konkurrenten zu machen. Mit mehr als 90 Millionen verkauften Konsolen liegt Sonys Playstation 4 weltweit vorne. Ihr größter Konkurrent Xbox kommt aktuell nur auf ungefähr die Hälfte. Strategisch logisch von Sony, meint Thomas Ruscher, aber schade für die Spieler.
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