Tagsüber, wenn an den Tankstellen am meisten los ist, schlagen die Spritbetrüger zu. 2013 klauten so viele Autofahrer wie nie zuvor Sprit.
Spritbetrüger gehen besonders dreist vor. Überwachungskameras werden von den Betrügern einfach ausgetrickst: Meist sind die Kennzeichen an den Autos geklaut, die Fahrer drehen der Kamera den Rücken zu, verbergen das Gesicht hinter Jackenkragen und unter Kappen. 90.000 Mal blieben die Tankstellenpächter 2013 auf der Rechnung sitzen. Rund 25 Mal pro Jahr wird an jeder deutschen Tankstelle Benzin oder Diesel geklaut.
"Was mich sehr an dieser Sache stört: Es wird immer noch irgendwie als Kavaliersdelikt gesehen und leider werden über 90 Prozent der Verfahren auch eingestellt."
Meistens werden Tankstellen in der Nähe von Schnellstraße oder Autobahnen überfallen. Nach dem Spritklau nutzen die Betrüger den schnellen Fluchtweg. Die Aufklärungsquote bei Spritklau liegt bei 43 Prozent. Werden die Tankbetrüger gefasst, droht ihnen höchstens eine Geldstrafe. Weil aber der Schaden meist nur 70 bis 100 Euro beträgt, stellt die Staatsanwaltschaft viele Verfahren wegen Geringfügigkeit wieder ein.