Wenn in New York die Sirenen heulen, gibt es ein seltsames Echo - wie aus der tiefsten Wildnis: das Gejaule von Kojoten.

Der natürliche Lebensraum von Kojoten ist die Prärie, die scheint den Kojoten aber zu langweilig geworden zu sein. Einige haben sich deshalb ein neues Zuhause im Central Park in New York gesucht. Die Ersten sind bereits vor 40 Jahren in der Metropole gesichtet worden. Heute wird geschätzt, dass ungefähr drei Rudel in New York und ein paar Einzelgänger leben. Unser Tierexperte Mario Ludwig sagt, dass es sich wahrscheinlich um insgesamt 50 Tiere handelt. Dagegen leben in Chicago bereits mehrere Tausend.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Für den Menschen gehen von den Kojoten eigentlich keine Gefahren aus, er gehört nicht in sein Beuteschema. Wenn aber Menschen Kojoten füttern, verlieren die Tiere relativ schnell ihre Scheu. Die Allesfresser ernähren sich gerne auch von menschlichen Abfällen und so kommt es vor, dass sie wegen der Nahrung Menschen angreifen. Sie jagen dann Joggern und Fahrradfahrern nach, aber auch Hundehalter werden angegriffen, denn auf dem Speisezettel der Kojoten stehen auch kleine Hunde. In Kalifornien sind bei derartigen Kojoten-Angriffen sogar zwei Kinder ums Leben gekommen.

"Die Kojoten haben ein gewisses Verständnis für die Straßenverkehrsordnung entwickelt."
Mario Ludwig, Tierexperte

Kojoten haben Hunde aber nicht nur zum Fressen gern. Bei Mangel an passenden Sexualpartner vergreifen sie sich schon mal an den zahmen Verwandten. Herauskommen dabei Coydogs. Normalerweise ist der Nachwuchs zweier unterschiedlicher Arten nicht überlebensfähig, sagt Mario Ludwig.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Die Coydogs dagegen können sich über mehrere Generationen hinweg fortpflanzen. Außer dieser sexuellen Anpassung haben die Kojoten auch gelernt, sich in der Stadt zurechtzufinden und wissen inzwischen, wie sie gefahrlos Straße und Highways überqueren können. In Chicago hat ein Forscher beobachtet, wie Kojoten beim Überqueren einer Einbahnstraße nur in eine Richtung nach Autos Ausschau halten und bei mehrspurigen Highways auf dem Mittelstreifen halten, um den richtigen Zeitpunkt für zweite Spur abzupassen.

Mehr über Kojoten in Städten:

Shownotes
Das Tiergespräch
Kojoten-City New York
vom 13. Mai 2015
Moderatorin: 
Andrea Rönsberg
Gesprächspartner: 
Mario Ludwig, Tierexperte