Während der Kinostart des neuen James-Bond-Films "Keine Zeit zu sterben" bereits zum fünften Mal verschoben wurde (auf Oktober 2021), starten andere Blockbuster direkt als Video-on-Demand (VOD), zum Beispiel "Wonder Woman 1984". Der Film ist ab Donnerstag auf Sky – anstatt im Kino – zu sehen.
Die Filmverleiher reagieren nach wie vor unterschiedlich auf die geschlossenen Kinos und deren ungewisse Zukunft. Manche verschieben ihre Blockbuster weiter nach hinten, andere wollen nicht länger warten und suchen sich Partner fürs "Kino zu Hause". Warner Bros. etwa brachten "Wonder Woman 1984" im Dezember in den USA noch in ausgewählte Kinos, aber den internationalen Start haben sie nun an diverse VOD-Partner weitergegeben. Bei uns ist es der Pay-TV-Sender Sky, wo man den Film ab Donnerstag, den 18.2.21 über Sky Ticket sehen kann.
Wir schauen rein, überprüfen die Small-Screen-Kompatibilität des Films und sprechen mit Regisseurin Patty Jenkins. Anna Wollner hat sie für uns per Zoom-Schalte getroffen und mit ihr über ihre zweite "Wonder Woman“-Regie gesprochen.
Außerdem schauen wir auf vielfachen Tipp von euch in "Sound Of Metal" auf Prime Video, ein Musik-Drama, das uns mehrfach aus der Eine-Stunde-Film-Community empfohlen wurde. Es geht um einen jungen Metal-Schlagzeuger, der – zusammen mit seiner Freundin – kurz vor dem musikalischen Durchbruch steht. Doch dann verliert er plötzlich sein Gehör. Damit zurechtzukommen, stellt nicht nur ihn, sondern auch die Beziehung der beiden und die Zukunft der Band auf eine extrem harte Probe.
Berlinale startet als Online-Festival
Am 1. März startet die 71. Berlinale in einer reinen Online-Version: Wettbewerb und andere Sektionen werden in keinem Kino zu sehen sein, es gibt keine Premieren, keine roten Teppiche, keine Pressekonferenzen und vermutlich auch keine Online-Interviews mit den Stars. Stattdessen Web-Screenings für uns Film-Journalisten und sonst nicht viel. Wir wagen einen Ausblick auf eine ganz andere Berlinale 2021.
Actionfilm mit Corona-Pandemie
Außerdem ist uns "Songbird" (unangenehm) aufgefallen, der Corona-Actionfilm-Versuch von Produzent Michael Bay ("Transformers"). In Los Angeles im Jahr 2024 ist Covid absolut außer Kontrolle geraten, die Mutationen haben die Hälfte der Bevölkerung dahingerafft. Statt Zukunfts-Dystopie, die im besten Fall zum Nachdenken anregen könnte, ist dieser Film aber leider ein Verschnitt aus "The Walking Dead"- und "I Am Legend"-Optik geworden, mit ganz unpassenden, schäbigen Nazi-Säuberungsaktions-Vergleichen: reißerisch und platt, eine aktuelle Pandemie als Brechstange für cineastische Panikmache.