Der Streckenradar soll nicht nur einmal blitzen, sondern über eine längere Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit ermitteln. In Niedersachsen wird das Verfahren getestet.

Statt nur einmal geblitzt zu werden, sollen Autofahrer in Niedersachsen demnächst am Anfang und am Ende einer Strecke geblitzt werden. Streckenradar nennt sich das Verfahren.

Der Vorteil daran: Auf diese Weise wird ermittelt, ob Autofahrer über eine bestimmte Strecke ihr Tempo erhöhen oder verlangsamen. Der Streckenradar funktioniert auf Strecken zwischen drei und acht Kilometern. Und er soll für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen, indem er Autofahrer dazu zwingt, ihre Geschwindigkeit wirklich zu drosseln und nicht nur kurz langsamer zu fahren.

"Beim normalen Blitzer wäre es ja auch so, dass man kurz davor schnell abbremsen kann und dann einfach weiterrast."
Anna Kohn, DRadio-Wissen-Reporterin

Entschlüsselung nur bei Tempoüberschreitung

Der Nachteil am Streckenradar: Er erfasst alle Autos, die auf dieser Strecke fahren. Fährt ein Autofahrer in den Streckenradar, wird zunächst ein verpixeltes Foto gemacht, von hinten. Erst bei der zweiten Messung am Ende wird das Foto identifiziert. Allerdings nur, wenn eine Tempoüberschreitung vorlag. Der Rechner löscht automatisch alle Bilder von Autos, die nicht zu schnell gefahren sind, versichert der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius.

"Es gibt kein Klarfoto von irgendeinem Auto, auf das irgendjemand zugreifen kann, bevor nicht feststeht, ob nicht Geschwindigkeit übertreten wurde."
Boris Pistorius, Innenminister Niedersachsen
  • Kurz und Heute
  • Moderator: Till Haase
  • Gesprächspartnerin: Anna Kohn