Je schneller auf erneuerbare Energien umgestiegen wird, desto schneller lässt sich Geld dadurch einsparen. Eine Studie hat alte Modelle korrigiert. Durch diese Energiewende könnte mehr Energie erzeugt und somit mehr Menschen versorgt werden.
Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 könnten 12 Billionen Dollar eingespart werden, stellt eine Studie der Universität Oxford fest. Damit widerspricht diese wissenschaftliche Untersuchung Studien der letzten 20 Jahre, die zu pessimistischeren Resultaten gelangten.
"Die Oxford-Studie hat sich viele alte Berechnungen angesehen. Dabei kam raus, dass die Modelle der letzten 20 Jahre alle zu negativ waren in Bezug auf Erneuerbare."
Der Grund dafür liegt darin, dass die Annahmen, die damals gemacht wurden, sich viel dynamischer verändert haben. Beispielsweise sind die Kosten für die Gewinnung von Solar-Energie doppelt so schnell gesunken, als sie in einer der Studien mit den optimistischtisten Annahmen prognostiziert wurden.
"Dass das nicht richtig berechnet wurde, ist tragisch, sagt einer der Studienautoren. Denn die Politik und Unternehmen hätte damals entsprechend gehandelt, bzw. nicht gehandelt."
Die Forschenden kommen unter anderem zu dem Schluss, dass eine schneller Systemumbau viel kostengünstiger wäre, als eine langsame Umgestaltung oder gar ein Festhalten an fossilen Brennstoffen.
Die Abkehr von fossiler Energie würde eine Win-win-win-Situation erzeugen, sagen die Autor*innen der Studie: Die Energiegewinnung wäre deutlich günstiger und durch den Systemwandel könnten weltweit mehr Menschen mit Energie versorgt. Zudem könnte mehr Energie produziert werden als heute.
55 Prozent mehr Energie durch Umstieg auf erneuerbare Energien
Ein schneller Umbau könnte dazu führen – das zeigt ein Szenario dieser Studie –, dass im Jahr 2050 keine fossilen Brennstoffe mehr zur Energiegewinnung genutzt werden müssten und 55 Prozent mehr Energie zur Verfügung stehen würde - aus Solar- und Windkraft, Batterie-Speichern, mit elektrischen Fahrzeugen und grünem Wasserstoff.
"Ein beteiligter Forscher sagt: Auf grüne Energie umzustellen sei weder schmerzhaft noch teuer, und wir müssten auch keine Opfer bringen dafür. Solche Behauptungen seien einfach falsch."
Auch Atomkraft, die manche als grüne Energieform betrachten, weil dadurch kaum Treibhausgasen produziert werden, stufen die Studienautor*innen langfristig nicht als wettbewerbsfähig ein, weil die Kosten dafür weiter ansteigen sollen.
In einem Szenario hat die Oxford-Studie berechnet, was passieren würde, wenn vor allem Atomkraft fossile Energien ersetzen sollte: Es würde 25 Billionen Dollar mehr kosten auf Atomkraft zu setzen, als beispielsweise so weiterzumachen wie bisher, also hauptsächlich fossile Brennstoffe zu verbrennen.
Im Vergleich dazu gehen die Forschenden davon aus, dass die Kosten für erneuerbare Energien und auch für Energie-Speicher wie Akkus künftig weiter fallen werden.