Vom einen aufs andere Jahr 10 Prozent weniger Studienkredite - vermutlich haben Studierende wieder mehr Zeit zum Jobben.

Mehr Menschen beginnen ein Studium, Wohnungen sind teuer, viel Zeit zum Jobben bleibt neben komprimierten Bachelor-Master-Studiengängen nicht mehr. Da sollten Studienkredite eigentlich beliebt sein. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Im Jahr 2015 waren es mit 53.000 abgeschlossenen Verträgen 6000 weniger als 2014, teilt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) mit - ein deutlicher Rückgang um mehr als 10 Prozent. Diese Entwicklung liegt nicht direkt auf der Hand.

Ulrich Müller vom CHE vermutet, dass der Rückgang der Kredite für Studierende vor allem durch eine Flexibilisierung der Studiengänge zu erklären ist. Viele Universitäten haben anscheinend den Stundenplan gelockert, nachdem nach der Umstellung auf Bachelor der Zeitplan für die Studierenden deutlich gestrafft wurde.

"Die Zahlen zeigen, dass Studierende Kredite wohl dosiert einsetzen, das ist eine gute Nachricht. Ich sage immer: Es ist gut, dass es Studienkredite gibt. Es ist noch besser, wenn man sie nicht braucht."
Ulrich Müller, CHE

In der Regel wird ein Studienkredit wohl genutzt, um etwas aufzustocken. Laut CHE zahlen die Banken im Schnitt 500 Euro pro Monat aus, obwohl der Rahmen viel weiter gehen würde.

Ulrich Müller sagt, es gibt keine Bank, die mit den Studierenden den großen Reibach machen will (39 Studienkredite im Vergleich sowie Hinweise zur Kreditwahl). Davon abgesehen sollten Interessenten immer auf die Zinsen und die Rückzahlmodalität achten.

Shownotes
Studienfinanzierung
Weniger Studienkredite: "Gute Nachricht"
vom 30. Juni 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Tina Kießling, DRadio Wissen