In die Mensa gehen, in der WG oder alleine kochen oder Essen gehen. So oder so muss das Geld reichen, um im Studium zu überleben. Im dritten Teil unserer Reihe "Überleben im Studium" geht es um das Essen.

Zwei Drittel aller Studierenden gehen wöchentlich in die Mensa

"Schon okay", so könnte man das Urteil der Studierenden über die Mensa zusammenfassen. So denkt auch André Feder (auf dem Bild rechts). Er ist 26 Jahre alt, studiert Wirtschaftsingenieurwesen Bau in Leipzig und hat gerade in der Mensa Käsegnocchi mit Schweinegeschnetzeltem und Salat gegessen. Heute fand er das Mensaessen sogar "sehr gut" und günstig. André ist zufrieden.

"Ich finde schön, dass man sich jeden Tag anderes Essen raussuchen kann. Von der Salatbar bis zur Nudelbar oder auch von dem veganen Essen.“
André Feder steht auf diese Mensa in Leipzig und ihre große Auswahl
Mensaessen

168 Euro geben Studierende im Schnitt monatlich für das Essen aus

Nina Bartnizek (mittig im Bild) studiert Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Leipzig und ist 20 Jahre alt. Sie geht gerne außerhalb der Mensa essen und dabei am liebsten in das Sahir. Das ist ein orientalischer Imbiss mit Gartenstühlen davor. Weil sie gerne und oft irgendwo essen geht, aber selten in der Mensa, haut das finanziell natürlich rein. 

"Ich mag das Gefühl, dass man sich auch mal bekochen lässt, sich auch was gönnt. So eine kleine Erholung vom Unistress."
Nina Bartnizek möchte nicht nur in die Mensa

Und manchmal erschreckt Nina, wenn sie kapiert, wie viel Geld sie dafür wieder ausgegeben hat. Allgemein gilt für Studierende: Nach dem Etat für das Wohnen folgt auf Platz 2 mit großem Abstand das Budget für das Essen. 

Vier von fünf Studenten kochen mehrmals pro Woche selbst

Das ist das Ergebnis einer Studie der Maastricht University. Studentin Nina ist eine, die gerne öfter kochen würde, es klappt aber nicht. "Dann kommt der Hunger und dann denkt man sich: Hab jetzt keine Zeit und keine Lebensmittel da." Lukas Gehrke (oben links auf dem Bild) ist da besser organisiert. Er studiert auch in Leipzig und hat sich gerade einen Kaffee in der Mensa gegönnt. Sonst ist Lukas eher sparsam. Zu seiner Morgenroutine gehört: Zwei Brote schmieren für die Uni. 

Auf einem Butterbrot liegt eine Scheibe Käse in der Form eines Schafs
Lamm in der vegetarischen Variante - als Käse.

Brot und Belag kauft Lukas günstig im Discounter. Aber es geht ihm nicht nur um das Geld, sondern auch darum, nach dem Essen nicht in ein Pastakoma zu fallen. 

"In der Mensa hat man immer so einen Riesenteller und ich als Informatiker sitze den ganzen Tag nur im PC-Raum. Da reicht mir eigentlich ein Brot. Da bin ich nicht so vollgefuttert."
Lukas Gehrke studiert in Leipzig und steht auf Stullen

Hintergrund 

So viel wussten wir noch nie: Die neue Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks sagt viel über das Leben als Student aus und liefert reichlich Zahlen. Über 70.000 Studierende aus ganz Deutschland haben mitgemacht und praktisch alles verraten, was es über das Leben von Studenten zu wissen gibt. 

Deutschlandfunk Nova hat sich diese fünf Themen genauer angeschaut: Das Wohnen, die Finanzen, die Ernährung, die Liebe, die Psyche.

Mehr Infos zum Thema

  • 21. Sozialerhebung: Die Ergebnisse sind da!  |   Zeit für Fakten: Mehr als 70.000 Studierende haben sich im Sommersemester 2016 an der Studie beteiligt. Jetzt liegen die ersten wissenschaftlichen Auswertungen der Daten vor. (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH)
Shownotes
Überleben im Studium
Das Essen
vom 04. Dezember 2017
Moderation: 
Steffi Orbach
Reporter: 
Johannes Schiller, Deutschlandfunk Nova