Sie sind bunt, rund und flauschig: Mit Pompoms können wir nicht nur Schals und Körbe, sondern in diesem Sommer auch unsere Sandalen zum Hingucker stylen. In vielen Kulturen hatten die folkloristischen Bommel auch mal eine Bedeutung.
In Peru, aber auch im Schwarzwald, bei den Inkas und den ungarischen Husaren kennt und kannte man die kleinen Pompoms, denen die Franzosen den heute weitverbreiteten Namen gegeben haben. Die bauschigen Bollen auf den Hüten der Frauen im Schwarzwald verraten, ob die Trägerin verheiratet ist oder nicht. Rote Pompoms bedeuten, dass die Frau noch zu haben ist, schwarz soll dem interessierten Mann vermitteln, diese Frau ist schon vergeben. Auch in Peru gibt es ein ähnliches Phänomen: Singlefrauen tragen einzelne große, knallbunte Bommel, die verheirateten eher kleinere etwas unscheinbarere.
Auf den Mützen der schottischer Trachten, die an Uniformen angelehnt sind, findet man auch Pompoms. Diese zumeist roten Bommel nennt man allerdings Toorie. Dieses Schmuckelement, fand sich ab dem 18. Jahrhundert auch auf französischen, ungarischen und belgischen Uniformen, bis zum Ersten Weltkrieg verschwand es aber von den meisten Militärhüten.
Pompom als Zuordnungsmerkmal
An der Farbe der Bommel konnte man feststellen, zu welchem Truppenteil oder Regiment der Träger gehört. Viele römisch-katholischen Geistlichen tragen oft einen Vierkant-Hut, der auch mit einem Bommel geschmückt wird. Die Farbe des Pompoms sagt etwas darüber aus, welchem Orden der Träger angehört. In Italien und der Türkei war es hingegen eher üblich, Schuhe mit dem wollenen Ball zu schmücken.
Inzwischen findet man die kleinen Bommel überall: an Korbtaschen, Schals und Kissen. In diesem Sommer haben auch High-Fashion-Labels wie Dolce & Gabana die kleinen Dekoelemente für sich entdeckt. Ledersandalen mit Bommeln sind die letzte Weiterentwicklung des Pompom-Trends, der in Magazinen, auf Blogs und auf Schuhmessen gezeigt wird. Wer aber keine Lust hat, viel Geld für teuere Pompom-Sandeln auszugeben, bastelt sich die Bommel einfach in wenigen Minuten selbst.