Der Hype um Manuka-Honig ist groß. Er gilt als richtiges Wundermittel. Weil der Honig ziemlich teuer ist, gibt es inzwischen sogar Fälschungen. Aber was macht ihn eigentlich so besonders?

Der begehrte Honig kommt aus Neuseeland – dort sind die Manuka-Sträucher heimisch, sie wachsen in bestimmten Bergregionen. Aus ihrem Nektar wird der Manuka-Honig gewonnen. Er wird ausschließlich in Neuseeland produziert, deswegen ist er auch nur schwer zu bekommen und dementsprechend teuer. Geschmacklich ist er weniger süß und schmeckt nach Kräutern und Karamell.

Methyl-Ocsal: Heilende Wirkung

Manuka-Honig kann äußerlich angewendet die Wundheilung unterstützen und wirkt auch desinfizierend. Den Inhaltsstoff Methyl-Ocsal, der zur Wundheilung beiträgt, enthält unser heimischer Honig allerdings auch.

Im Manuka-Honig ist aber viel höher konzentriert. Wenn wir den Honig zur Behandlung von Wunden nutzen möchten, sollten wir dafür aber auf jeden Fall ein Produkt aus der Apotheke nehmen und nicht den Manuka-Honig aus dem Supermarkt, sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.

"Der Manuka-Honig den ich als Lebensmittel kaufe, ist nicht geeignet, um bei der Wundheilung unterstützend zu wirken. Weil der ja gar nicht sterilisiert ist und somit eher Verunreinigungen in die Wunde bringt."
Daniela Krehl, Verbraucherzentrale Bayern

Vermutlich hat der Honig auch innerlich angewendet eine heilende Wirkung. Das ist aber noch nicht so gut erforscht wie seine äußerliche Anwendung.

Die Verbraucherzentrale Bayern meldet, dass inzwischen vermehrt Fälschungen des Honigs auftauchen. Laut Daniela Krehl liegt das daran, dass Betrüger damit Geld machen wollen. Echter Manuka-Honig ist sehr teuer: 250 Gramm kosten schon Mal 80 Euro.

Gleichzeitig lässt sich der Honig sehr leicht strecken – mit einer Zuckerlösung. Als Verbrauchende können wir das dann meistens gar nicht mehr erkennen. Das unerlaubte Strecken gibt es übrigens auch oft bei normalem Honig. Gesundheitlich ist eine solche Fälschung zum Glück völlig unbedenklich.

Echtheit prüfen: Auf Siegel achten

Daniela Krehl rät, beim Kauf auf ein UMF-Siegel zu achten. Dahinter steht der neuseeländische Branchenverband Unique Manuka Factor Honey Association, der den Honig kontrolliert, also auf Reinheit prüft und zertifiziert.

Was den Preis betrifft, sollte man sich gut überlegen, ob man bereit ist, generell so viel Geld für den Honig auszugeben, meint Daniela Krehl.

"Der Preis ist natürlich schon sehr hoch und man sollte sich wirklich ganz klar darüber sein, das vielleicht auch eine Wundsalbe dasselbige tut."
Daniela Krehl, Verbraucherzentrale Bayern

Preis und Leistung stehen beim Manuka-Honig also nicht unbedingt immer auch im Verhältnis.

Shownotes
Superfood oder Hype?
Das steckt in Manuka-Honig
vom 09. November 2023
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Sarah Brendel