Heute vor 100 Jahren hat der erste Supermarkt eröffnet. In den USA selbstverständlich. Wir fragen uns: Wird es den Supermarkt in Zukunft überhaupt noch geben?
Heute vor 100 Jahren eröffnete der US-Kaufmann Clarence Saunders in Memphis den ersten Selbstbedienungsladen - das, was wir heute Supermarkt nennen. Vorher war das anders: Kunden mussten anstehen und sich vom Ladenbesitzer alle benötigten Produkte raussuchen lassen.
Tante Emma hat sich mit der Neuerung schwer getan
Und dann kam die Revolution: Mit dem Einkaufswagen durch den Laden bummeln und alles selbstständig aus dem Regal holen. Bei uns in Deutschland setzte sich das erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch. Tante Emma und ihre Kolleginnen hatten Angst vor Dieben, wollten die Kontrolle nicht aus der Hand geben und scheuten auch die Kosten für Anschaffungen wie Einkaufswagen oder den Ladenumbau.
Und in Zukunft? Da spielt vermutlich der Kühlschrank eine viel größere Rolle. In den Waren sind dann RFID-Chips eingebaut und auf denen sind alle wichtigen Informationen vermerkt. Die scannt der Kühlschrank beim Einräumen. Er weiß, was bald verfällt und auch was ausgegangen ist - kann also gleichzeitig auch eine Einkaufsliste schreiben.
Und auch beim Einkauf selber helfen die RFID-Chips weiter. Da scannt dann der Einkaufswagen die Informationen und versorgt uns mit dem notwendigen Wissen über die Waren, die wir da im Einkaufswagen vor uns herschieben. Roboter füllen die Regale mit neuen Waren auf. Und unser Smartphone hilft uns beim Navigieren durch den Laden.
"Gerade bei frischer Ware ist es so, dass die Kunden sie mit eigenen Augen sehen möchten, auch riechen oder anfassen, das kann man eben im Internet nicht."
Online bestellen, Drohnen liefern - es gibt auch Visionen, die prophezeien, dass wir in Zukunft gar keine Supermärkte mehr brauchen, in dem Sinne, dass wir dort vor Ort einkaufen. Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland glaubt daran allerdings nicht. Er sagt, dass Kunden bei frischen Lebensmitteln wie Obst, Fleisch und Gemüse die Ware vorher anschauen wollen.