Der Mensch ist scharf auf den Bienenhonig, der Große Honiganzeiger will das Bienenwachs. Aber nur gemeinsam kommen sie ans Ziel.

Die britische Forscherin Claire Spottiswoode von der Universität Cambridge hat sich von den Mitgliedern des Yao-Stammes in Mosambik zeigen lassen, wie sie wilde Bienenstöcke finden. Voraussetzung ist, dass sich Mensch und der Große Honiganzeiger, eine Art Specht, finden.

Der Große Honiganzeiger macht mit einem bestimmten Gesang auf sich aufmerksam, der sagen soll: "Ich habe Honig gefunden!" Hat der Mensch den Vogel gefunden, fliegt der von Baum zu Baum, achtet darauf, dass "sein Mensch" ihm folgt, bis sie den Bienenstock erreicht haben.

Der Lockruf für den Großen Honiganzeiger

Der Mensch nimmt sich den Honig, auf den der Vogel gar nicht scharf ist. Dabei öffnet er den Bienenstock, bricht die Waben auf und nimmt sich den Honig. Für den Großen Honiganzeiger bleiben dann die Waben zurück. Der Vogel kommt jetzt an das Bienenwachs ran.

C.N. Spottiswoode et. al., Science (2016)
Unterschiedliche Lockrufe für den Großen Honiganzeiger

Die Zusammenarbeit hat sich über Jahre so entwickelt, ohne dass der Mensch die Wildtiere trainieren würde. Das klappt so gut, dass der Yao-Stamm den Großen Honiganzeiger mit einen besonderen Lockruf zur gemeinsamen Bienenstocksuche motivieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Großen Honiganzeiger einen Bienenstock zu finden, ist dreimal so hoch, wie wenn sich der Mensch allein auf die Suche machen würde. Ähnlich gut klappt das auch in Kenia, da pfeifen die Menschen allerdings.

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Mehr über die Symbiose Mensch-Wildtier:

Shownotes
Symbiose zwischen Mensch und Wildtier
Der Große Honiganzeiger weiß, wo der Honig fließt
vom 22. Juli 2016
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartner: 
Klaus Jansen, DRadio Wissen