Geschätzt acht Milliarden Euro werden benötigt, um Flüchtlinge in Syrien und den benachbarten Ländern zu unterstützen. Volker Schimmel arbeitet für die Flüchtlingsorganisation UNHCR in der jordanischen Hauptstadt Amman.

18 Millionen Syrier befinden sich auf der Flucht. Volker Schimmel ist Mitarbeiter des UNHCR, einer Flüchtlingsbehörde der Vereinten Nationen. In Jordanien koordiniert er die Hilfe für syrische Flüchtlinge. Ihre Zahl liegt dort bei 620.000. Nach Schätzungen der Hilfsorganisation Oxfam werden acht Millionen Euro benötigt, um die akute Not zu lindern. Als größte humanitäre Krise unserer Ära bezeichnete der Uno-Flüchtlingskommissar António Guterres die Lage der syrischen Flüchtlinge.

"Aufgrund der Dauer des Konflikts haben syrische Flüchtlinge ihre Mittel aufgebraucht. Die Staaten, in denen sie Asyl gefunden haben, sind strukturschwach und können nicht weiter helfen."
Volker Schimmel, UNHCR-Mitarbeiter in Jordanien

Dieses Foto eines Mädchens, das die Kamera für ein Waffe hält und sich "ergibt", rührt viele Menschen:

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Im fünften Jahr des Konflikts fehlen die Mittel

Im Libanon und in Jordanien haben die Regierungen die syrischen Flüchtlinge stark unterstützt. Neben der Grundversorgung haben die Menschen in den Flüchtlingscamps insbesondere Hilfe bei Bildung und Gesundheit erhalten. Im fünften Jahr des syrischen Konflikts wird es für diese Länder aber immer schwieriger, dringend notwendige Schritte zu finanzieren. Viele syrische Flüchtlinge sehen oft keinen Ausweg mehr und nehmen ihre Situation dann selbst in die Hand.

"Flüchtlinge dürfen rein rechtlich keine Arbeitsplätze annehmen, sie können nicht für ihr eigenes Auskommen sorgen. Somit sind sie völlig auf die Hilfe von humanitären Organisationen angewiesen."
Volker Schimmel, UNHCR-Mitarbeiter in Jordanien

Bilder aus einem UNHCR-Camp in Jordanien

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Flüchtlinge nehmen hohe Risiken auf sich

Die finanzielle Not treibt die Syrer in die Verzweiflung: Sie nehmen ihre Kinder aus den Schulen, rationieren ihr Essen und sparen an ihrer gesundheitlichen Versorgung. Andere versuchen, illegal in andere Länder zu fliehen oder sogar zurück nach Syrien zu gehen. Damit nehmen sie hohe Risiken in Kauf, sagt Volker Schimmel im Interview mit DRadio Wissen. Neben der Versorgung mit Nahrung, einer Unterkunft und ärztlicher Hilfe sind finanzielle Mittel für die Instandhaltung der zwei jordanischen Flüchtlingslager dringend nötig.

Eine Rede von Volker Schimmel am World Refugee Day 2013

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Der UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres im jordanischen Flüchtlingscamp

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Mehr zur humanitären Notlage der syrischen Flüchtlinge

Shownotes
Syrische Flüchtlinge
"Schlimmste humanitäre Krise unserer Ära"
vom 31. März 2015
Moderation: 
Christian Schmitt
Gesprächspartner: 
Volker Schimmel, Mitarbeiter beim UNHCR