Musiker Sébastien Tellier ging in seiner Jugend gerne mit der Axt in den Wald. Heute versucht er, privat seriös und in seiner Kunst ein Kind zu sein. Nacktfotos von sich möchte er übrigens im Moment nicht sehen.
"Meine Kindheit war zu normal, um glücklich zu sein", sagt Musiker Sébastien Tellier. Der 39-jährige Franzose, der aussieht wie eine attraktive Mischung aus Jesus und Helge Schneider, hat im Sommer sein neues Album "L'Aventura" herausgebracht.
Darauf gibt es auch einen Song, in dem es um seine Jugend geht, erzählt Sébastien Tellier im Interview. In "Ricky l'adolescent" trifft der Sébastian Tellier von heute sein Junges Ich. Er lehne seine Lebensweise von damals heute ab, sagt er mittlerweile. Zum Beispiel habe er kürzlich eine Therapie gemacht, weil er endlich mit dem Kiffen aufhören wollte. "Ich habe etwa 20 Joints pro Tag geraucht", erzählt er. "Das war zu viel."
Als Jugendlicher war meine Lieblingsbeschäftigung am Wochenende, mit einer Axt Bäume zu fällen. Ich war wie ein Wilder.
Ein bisschen könnte man Sébastien Tellier mit Peter Pan vergleichen, findet er auch selbst. In seinem normalen Leben solle er ein Mann sein, habe ihm sein Therapeut geraten. In seiner Kunst könne er aber ein Kind bleiben.
Das müsse man sogar - denn wer gute Musik machen will, muss sich nur Folgendes fragen, glaubt Sébastien Tellier: Finde ich das gut oder nicht? Ja oder nein? Einfache Fragen, klare Antworten - so, wie eben auch Kinder denken.
Auch das Cover seiner neuen CD ist in einer fast naiven Art gestaltet. Tellier ist darauf nackt - allerdings gezeichnet. Seit ein paar Jahren mache er keine Nacktfotos mehr, erzählt er, weil er eine Weile keinen Sport mehr gemacht habe.
Nackt bin ich nicht so schön.
Als Musiker, glaubt Sébastien Tellier, ist er zur Zeit "irgendwo zwischen erfolgreich und geht so". Der nächste Schritt könnte sein, kommerziell erfolgreich und berühmt zu sein, glaubt er. Das ist aber gar nicht sein Ziel. Denn, so sagt er: "Jetzt bin ich frei und fast reich - und damit bin ich sehr glücklich."
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