Bei der Bahn wird wieder gestreikt. Heißt: Deutschlandweit kommt es zu Verspätungen und Zugausfällen. Bis zum Freitagabend gilt ein Notfahrplan der Deutschen Bahn. Wo fahren noch Züge und wo nicht?

Wer in den nächsten Tagen mit der Bahn unterwegs ist, muss starke Nerven haben. Die meisten Verbindungen fallen aus. Vereinzelt ist allerdings ein ICE unterwegs. Die Bahn sagt: In etwa jeder fünfte Zug soll im Notfahrplan noch fahren – dann meist auch mit mehr Wagen, damit mehr Leute reinpassen. Aber grundsätzlich gilt: Wenn es nicht unbedingt sein muss, solltet ihr lieber nach dem Streik fahren. Oder auf Alternativen setzen – etwa eine Mitfahrgelegenheit oder den Bus. Unternehmen wie Flixbus haben kurzfristig ihre Kapazitäten erhöht.

Martin Schütz, Deutschlandfunk-Nova Reporter
"Bei Flixbus haben sich die Anfragen in den letzten Tagen verdoppelt."

Wichtig: Verbindung checken!

Grundsätzlich gilt bis Freitag: Wenn ihr irgendwohin mit dem Zug fahren müsst, checkt eure Verbindung kurz vorher ab. Entweder auf der Website der Bahn oder über den DB-Navigator – also die Bahn-App. Die Bahn hat auch eine kostenlose Hotline eingerichtet, über die ihr schnell per Telefon eure Verbindung überprüfen könnt: 08000 99 66 33.

Tickets behalten Gültigkeit

Um eure Tickets müsst ihr euch keine Sorgen machen. Da lässt die Bahn wieder viel Kulanz walten. "Die Tickets behalten natürlich ihre Gültigkeit. Wer für Mittwoch, Donnerstag oder Freitag gebucht hat, der wird dieses Ticket auch später noch nutzen können. Sie bleiben gültig", sagt Bahnsprecherin Anja Bröker.

"Die Zugbindung ist aufgehoben und auch eine Stornierung ist möglich."
Anja Bröker. Bahnsprecherin

Das Gleiche gilt für Reservierungen. Die könnt ihr auch stornieren und bekommt dann einen Gutschein oder euer Geld zurück.

Nicht nur im Personenverkehr wird gestreikt, sondern auch im Güterverkehr. Allerdings sind die meisten Güterzüge trotz des Ausstands unterwegs, weil sie privaten Unternehmen gehören, die nicht bestreikt werden. Der Verband "Die Güterbahnen" sagt sogar, dass die meisten Unternehmen, die an der Schiene hängen, in den nächsten Tagen nicht nur auf jeden Fall beliefert werden, sondern meist auch noch zuverlässiger und pünktlicher als normal – weil die Strecken wegen des Streiks frei sind.

Wie geht's weiter im Tarifkonflikt?

Der Tarifkonflikt ist vorerst weiter festgefahren. Denn die GDL streikt ja, weil sie das letzte Angebot der Bahn für kein Angebot hielt. Das Unternehmen hatte beim Hauptstreitpunkt Arbeitszeit angeboten, über weniger Arbeitszeit zu reden – dann aber auch über weniger Geld. Das ist allerdings ein No-Go für die GDL. Sie fordert nämlich weniger Arbeitsstunden für Schichtarbeitende bei gleichem Lohn. Heißt: Aus Sicht der GDL muss sich die Bahn hier bewegen. Bahnsprecherin Bröker hat aber zuletzt gesagt, die Lokführer seien nun am Zug – denn die Bahn hat ja was angeboten. Die Aussichten sind unklar: Ein Verhandlungstermin für heute ist abgesagt – und ein neuer ist noch nicht in Sicht.

Shownotes
Tarifkonflikt
Bahnstreik der GDL hat begonnen
vom 10. Januar 2024
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Jakob Vogel, Deutschlandfunk-Nova-Reporter