Teilen soll ja gut sein. Jedenfalls wird uns das in der Kindheit so beigebracht. Aber wir finden Dinge schnell langweilig, wenn alle sie besitzen oder tun. Psychologen nennen das kollektive Sättigung.

Von diesem kollektiven Überdruss berichten Psychologen um Rajesh Bhargave vom Imperial College London in der Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology. Laut ihrer Studie vergeht uns der Spaß an schönen Dingen schneller, wenn andere dasselbe tun oder besitzen. Das Leben im Kollektiv wird schneller fade, so das Fazit.

Wird die Erfahrung wiederholt, langweilt sie schneller

Ein Beispiel: Du isst voller Freude Schokolade. Aber dann siehst du Menschen um dich herum, die auch alle Schokolade essen. Genau dann ist der Moment gekommen, in dem du feststellst, dass du keine einmalige Sache machst. Dein persönlicher Genuss nimmt ab. Dein Erlebnis Schokolade zu essen, scheint nur noch eine Wiederholung der immer gleichen, gemeinsamen Erfahrung.

Das Forscherteam spricht vom kollektiven Sättigungseffekt. Wir empfinden Erfahrungen, die alle machen, bald als fade. Das könnte erklären, warum Musik schneller out ist, oder Moden schneller durch sind.

Hier zum Beispiel war sicherlich ziemlich schnell der kognitive Überdruss erreicht:

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Das kollektive Sättigungsgefühl
Schönes zu teilen, wird schnell öde
vom 16. April 2018
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, Deutschlandfunk Nova