Die Attentäter haben direkt ins Herz von Paris gezielt: Astrid Monet lebt in Paris. Sie war am Abend des Anschlags zu Hause und hat sich das Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Frankreich im Fernsehen angeschaut. Einen Tag nach dem Attentat versucht sie, die Situation in Worte zu fassen. Abgesehen vom Stade de France liegen die anderen fünf Anschlagsorte in der Nähe des 11. Arrondissement. Das ist bekannt für die lebendige Bar- und Clubszene.
Astrid Monet ist Schriftstellerin und lebt in Paris. Im Interview erzählt sie, dass das Théâtre Bataclan ein beliebter und sehr bekannter Club ist. Am Freitagabend hat dort ein Konzert der Garage-Rock-Band Eagles of Death Metal stattgefunden. Das Konzert war ausverkauft: 1500 Menschen haben sich die Band angeschaut - rund 80 von ihnen sollen bei dem Anschlag gestorben sein. Das 11. Arrondissement ist ein beliebtes Ausgehviertel in Paris. Dort sind vor allem die 18- bis 40-Jährigen unterwegs.
"Es ist sehr beliebt. Dort sind sehr viele Kneipen. Wenn ich abends und am Wochenende rausgehe, sind wir immer in diesem Viertel."
"Sehr seltsam, sehr traurig"
Astrid Monet schaute sich im Fernsehen gerade das Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Frankreich an, als sie die erste Nachricht über den Anschlag bekam. Sie hat Verwandte, die im 11. Arrondissement leben, und hat die sofort angerufen - und auch erreicht.
Heute hat die Regierung die Pariser dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben. Alle öffentlichen Einrichtungen bleiben geschlossen. Außerdem hat die Regierung die Menschen aufgefordert, keine Partys oder Veranstaltungen zu beuschen oder zu veranstalten. Für Astrid Monet ist das ein seltsames Gefühl, sagt sie.
"Das ist ein sehr seltsames Gefühl. Wir haben wirklich das Gefühl, wir sind im Krieg. Sehr seltsam, sehr traurig."
Frankreich wird nicht mehr so sein, wie es war
Astrid Monet fehlen am Ende des Gesprächs die Worte, um die Situation zu beschreiben. Sie kann die Ausmaße des Anschlags noch gar nicht fassen und ist überrascht davon, wie systematisch und organisiert die Attentäter an den verschiedenen Anschlagsorten vorgegangen sind. Wie auch nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar ist sie überzeugt davon, dass Frankreich nach diesem Anschlag nicht mehr so sein wird wie davor. "Es wird ein vorher und ein nachher geben, aber ich kann das noch nicht beschreiben."