Kreshnik B. soll aus Frankfurt nach Syrien gereist sein, um dort am Kampfeinsätzen der IS-Terroristen teilzunehmen. Allerdings kehrte er schon im Dezember 2013 zurück, seitdem sitzt er in Deutschland in Untersuchungshaft. Heute beginnt der Prozess gegen ihn
Kreshnik B. soll in Syrien in Kämpfe verwickelt gewesen sein und Wachdienste für die IS-Terroristen geschoben haben. Damit würde er vor Gericht als Mitglied in einer terroristischen Vereinigung gelten. Der schwerste Vorwurf gegen den 20 Jahre alten Deutschen lautet aber: Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat. "Der Mann hat also vorgehabt, irgendwo einen Anschlag zu verüben, möglicherweise auch in Deutschland", erklärt die Gerichtsreporterin Heike Borufka, die den Prozess beobachtet.
"Erstmal hoffen die Ermittler natürlich darauf, dass Kreshnik B. redet - damit sie endlich mehr darüber erfahren, wie man zum IS-Kämpfer wird und was dort passiert."
Ermittler und Beobachter hoffen, dass der Angeklagte aussagt und Einblicke in die Rekrutierung und Ausbildung von IS-Kämpfern gibt. Interessant wäre laut Heike Borufka auch zu erfahren, warum Kreshnik B. aus Syrien zurückgekehrt ist und wie er radikalisiert wurde. "Dass er im Dezember 2013 plötzlich wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, ist überraschend", sagt die Gerichtsreporterin, "da muss also irgendetwas passiert sein." Zuvor hatte Kreshnik noch gesagt, er wolle als Märtyrer für IS sterben.
Die IS-Terrorgruppe ist in Deutschland verboten
Der Prozess am Oberlandesgericht Frankfurt ist der erste Prozess gegen einen deutschen IS-Kämpfer, es dürfte aber nicht der einzige bleiben: Gegen rund 140 andere wird derzeit ermittelt. Seit dem 12.09.2014 ist IS in Deutschland übrigens verboten. Das heißt, jegliche Beteiligung an der Organisation ist verboten, zum Beispiel auf Demonstrationen oder im Netz auf Facebook. Auch darf man keine IS-Kennzeichen mehr tragen oder Spenden sammeln.