Die richtigen Worte zu finden, ist eine Kunst. Erst recht, wenn es darum geht, Beziehungen zu führen - oder ganz neu aufzubauen. Die Regeln fürs Kennenlernen haben sich im Laufe der Jahre deutlich verändert - wir holen uns Tipps vom Beziehungs-Coach.
Ziemlich genau eine Woche ist Karneval, Fasching oder Fastnacht jetzt her. Zeit, Bilanz zu ziehen und zu schauen, was von der ausgelassenen Feierei und vor allem von den Bekanntschaften übrig geblieben ist. An Karneval selbst ist immer alles ganz einfach. Da kommt man schnell ins Gespräch, verbringt einen netten Abend miteinander. Tauscht Nummern aus.
Die "Texting-Phase"
Anschließend beginnt eine spannende Phase, die wir jetzt mal Texting-Phase nennen. Früher war das eher so, dass man dann irgendwann mal angerufen hat, wenn man sich auf einer Party kennengelernt hat und sich nett fand. Vielleicht hat man auch mal eine SMS geschrieben.
"Es gab ja mal diese Dreitageregel die man warten sollte, bevor man sich meldet. Das braucht heute kein Schwein mehr."
Heute trifft frau oder man sich gern noch in der Nacht des Kennenlernens im Facebook-Chat oder bei WhatsApp Das zeigt Interesse, erklärt Beziehungs-Coach Eric Hegmann. Er berät Singles und Paare unter anderem auch beim Thema Kommunikation.
"Ganz wichtig: Wie schnell bekomme ich die Rückmeldung? Das ist eine Metaebene, die mir signalisiert, ob jemand Engagement zeigt."
Früher war der erste Anruf und die erste SMS eher so eine Orga-Nummer: Erst ein bisschen Small Talk und dann die Frage nach dem Date.
Kennenlernen geht heute schneller
Heute in der Texting-Phase lernt man sich schon kennen - und entscheidet dann gegebenenfalls auch anhand der Art und Weise, wie jemand WhatsApps schreibt, ob man überhaupt Lust hat, ihn oder sie noch mal zu treffen.
"Über Gefühle reden ist immer gut."
"Ich möchte Zeit mit dir verbringen. Hast du Lust, mit mir ins Kino zu gehen?" ist also zum Beispiel besser als "Bock auf Kino?" sagt Hegmann. Nachrichten ausformulieren komme besser an, als kryptische Abkürzungen. Auch blöd: Tippfehler. Das wirke so, als ob man sich keine Mühe gibt.
Emojis sind bei Frauen beliebter
Emojis werden von Frauen lieber benutzt als von Männern - und von Frauen auch lieber gesehen. Männern sind sie eher egal. Um sympathisch zu wirken, schadet es aber nicht, auch als Mann mal ein Emoji zu verschicken.
Es wird Zeit…
Beziehungs-Coach Eric Hegmann rät dazu, nach ein paar Wochen - und spätestens, wenn es anfängt zu nerven, Tacheles zu reden und nach einem Date zu fragen. Falls sich daraus dann ein Konflikt entwickelt, weil er oder sie sich auf den Schlips getreten fühlt, dann rät Hegmann, zum Hörer zu greifen.
"Wenn’s schwierig wird: Immer miteinander sprechen. Einen Konflikt per Textmessage zu lösen, ist ein Höllenfeuer des digitalen Zeitalters."
Das gilt natürlich auch für bereits bestehende Beziehungen - insbesondere für Fernbeziehungen - wo man sich länger nicht persönlich sieht.