Für uns Menschen ist eine Umarmung Ausdruck von Zuneigung. Für Hunde sind Umarmungen einfach nur nervig. Worauf wir im Umgang mit Hunden achten sollten, weiß die Tiertrainerin Susanne Kautz.
Susanne Kautz ist Tiertrainerin und macht auch schon mal Selfies mit ihren Hunden. Dabei achtet sie immer darauf, ihre Hunde nicht zu umarmen. "Ich halte immer ein bisschen Abstand dabei", sagt sie. Genau wie Menschen, haben auch Hunde einen gewissen Bereich um sich herum, in den andere nicht eindringen sollen. Das merken wir daran, dass ein Hund ein bisschen zurückgeht oder sich abwendet.
Typische Zeichen für Angst und Stress bei Hunden
- angelegte Ohren
- der Hund neigt sich weg
- Hund macht ein angewidertes Gesicht
- andere Hunde fangen an zu hecheln
- Kopf zur Seite drehen
Worauf Hundebesitzer und Hundefreunde achten sollten
Viele Hundebesitzer reden mit ihrem Hund - sehr viel. Das ist schon ok, sagt Susanne Kautz, allerdings sollten wir dabei aufpassen, was genau wir vom Hund wollen. Wenn wir ihm während eines Spaziergangs irgendwas erzählen und den Hund dann plötzlich erziehen wollen, ist es für das Tier schwierig zu verstehen, was genau jetzt Phase ist.
"Schwierig wird's, wenn ich den Hund gleichzeitig erziehen will. Ich rede auf ihn während des Spaziergangs ein und dann soll er plötzlich gehorchen. Der Hund merkt dann oft den Unterschied nicht."
Ein weiterer Fehler: Kommandos häufig wiederholen. In der Regel wollen Hundebesitzer, dass ihr Hund beim ersten Kommando reagiert. Wenn sie aber zehn Mal "Sitz" rufen, wartet der Hund auch bis zum letzten Mal, bis er reagiert.
Nicht an der Leine reißen
Respektlos findet Susanne Kautz, wenn Hundebesitzer ihren Hund an der Leine herumreißen. "Der Hund darf an der Leine auch mal ein bisschen träumen. Ich kann den vorher auch kurz ansprechen und ihm sagen, dass ich jetzt etwas von ihm will."
Den Hund einladen
Und sie rät allen davon ab, direkt auf Hunde zuzustürzen. Am besten sei es, den Hund einzuladen zu mir zu kommen. "Ich mache eine offene Körperhaltung, die Arme zur Seite, ich gehe in die Hocke und spreche den Hund an. Das ist viel freundlicher und respektvoller, als wenn ich mich als großer Mensch über einen Hund beuge und ihm auf den Kopf tatsche."
"Wenn ich sozial mit dem Hund umgehe, dann frage ich ihn, möchtest du auch zu mir kommen, weil ich mit dir ein bisschen kuscheln möchte. Der Hund darf dann auch nein sagen."