Apple-Chef Tim Cook ist ziemlich erfolgreich. Sein Wecker klingelt um 4:30 Uhr. Erfolg durch frühes Aufstehen - ist das vielleicht die Geheimformel? Unser Reporter ist dem nachgegangen.

6:23 Uhr - um diese Zeit klingelt bei den Deutschen der Wecker. Im Schnitt. Überzeugte Frühaufsteher halten den ganz frühen Morgen für die allerbeste Zeit: Draußen ist es noch ruhig. Der Kopf ist frei. Keiner, der dich dabei stört, Pläne für den Tag - oder wer weiß - für das ganze Leben zu schmieden.

Während viele von uns tagtäglich mit dem Wecker und dem anbrechenden Tag kämpfen, gibt es Leute, die springen ohne Murren noch vor 5 Uhr aus dem Bett, sind putzmunter und dabei auch noch erfolgreich.

Apple-Chef Tim Cook ist so einer: Gerade hat Apple einen Rekord geknackt - es ist mit 800 Milliarden US-Dollar wertvoller als jedes andere Börsen-Unternehmen bisher.

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Der Chronotyp und die Gene

Aber das frühe Aufstehen ist nicht jedem von uns gegeben. Es gibt nämlich neben den Frühaufstehern auch Langschläfer und Mischtypen. Und zu welchem Typ ich gehöre, das liegt in meinen Genen. 

"Der Chronotyp ist genetisch festgelegt. Er hängt damit zusammen, wann wir unsere minimale Körpertemperatur in der Nacht haben - ob das in den frühen oder späten Morgenstunden ist. Und das sind Sachen, auf die wir gar nicht so viel Einfluss haben."
Lennart Knaack, Schlafforscher

Entwarnung also für alle, die jetzt meinen, nur Frühaufsteher können die Karriereleiter erklimmen. Obwohl der Biologe Christoph Randler aus Heidelberg da durchaus einen Zusammenhang sieht. Er sagt, Frühaufsteher seien aktiver, hätten ein höheres Leistungsvermögen und Verantwortungsgefühl und kämen auch besser mit den zeitlichen Abläufen in Unternehmen zurecht. Schlafforscher Lennart Knaack sieht das anders.

"Ich weiß, dass man den Menschen sehr unrecht tut, die eher Spät-Typen sind. Die dann lieber abends arbeiten. Es ist durchaus so, dass Produktivität auch dann erfolgen kann, wenn sie nicht in den frühen Morgenstunden abgerufen wird."
Lennart Knaack, Schlafforscher
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Den eigenen Rhythmus finden

Wichtig ist laut Knaack, dass es nicht darum geht, irgendwelchen anderen Schlafrhythmen nachzueifern, sondern sich selbst gut kennenzulernen. Das Beste sei es, das einfach mal in einem Intervall von zwei, drei Wochen ohne Druck auszuprobieren. Und: vor allem nicht zu wenig zu schlafen.

"Ich würde prüfen, welche Schlafzeit für mich ausreichend ist. Viele Menschen neigen dazu, ihre Schlafzeit noch weiter runter zu kürzen. Wenn man ausgeruht ist, ist man als Spät- und Früh-Typ gleichermaßen erfolgreich."
Lennart Knaack, Schlafforscher

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Shownotes
Schlafrhythmus
Die Sache mit dem frühen Vogel und dem Wurm
vom 10. Mai 2017
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Autor: 
Stephan Beuting