To-Do-Listen sind ein sehr gutes Hilfsmittel, um alle anstehenden Aufgaben im Kopf zu behalten. Sie können aber auch sehr schnell zum Stressfaktor werden. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt erklärt, wie wir sie richtig benutzen.

To-Do-Listen sind sehr beliebte kleine Helfer, mit denen wir die Aufgaben, die jeden Tag auf uns einströmen, ordnen und strukturiert erledigen können. Forschende haben sogar herausgefunden, dass Menschen, die eine Liste für den nächsten Tag geschrieben haben, abends besser einschlafen konnten.

Doch es gibt auch viele Nachteile, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt. Mit denen können wir aber umgehen, wenn wir die To-Do-Listen sinnvoll gestalten und nutzen.

Nicht zu viel vornehmen

Sitzen wir am Ende des Tages immer noch vor einer vollen To-Do-Liste, dann fühlen wir uns schlecht: Meistens nehmen wir uns nämlich viel zu viele Punkte vor. Das stresst uns. Viele Dinge erledigen wir dann nur noch halbherzig oder eben gar nicht. Die Listen gaukeln uns auch beispielsweise Produktivität vor, weil jeder Punkt, egal ob er in zwei Minuten oder einem halben Tag erledigt ist, gleich viel Platz einnimmt. To-Do-Listen haben also auch so ihre Tücken.

"Das ganze führt dann eventuell dazu, dass es uns nur noch darum geht, alles abzuhaken, aber nicht mehr darum, dass wir Dinge sinnvoll und mit Spaß erledigen."
Krissy Mockenhaupt, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Außerdem sind die Listen keine Garantie dafür, dass wir nicht doch die Hälfte der Aufgaben aufschieben. Deswegen müssen wir sie aber nicht gleich aus unserem Alltag verbannen, sagt die Psychologin Illona Bürgel. Für Menschen, die gerne strukturiert und planvoll leben, seien To-Do-Listen eine Supersache. Man müsse nur wissen, wie man sie richtig einsetzt.

"Sie sind ja auch wirklich ein Hilfsmittel, damit wir die vielen vielen Dinge, die wir alle schaffen wollen, überhaupt noch im Griff oder einen Überblick haben. Aber wir müssen natürlich im Alltag beobachten: Nützen sie uns oder machen sie eher Stress?"
Ilona Bürgel, Psychologin

To-Do-Listen dürfen laut Ilona Bürgel also nicht als zusätzlicher Stressfaktor wahrgenommen werden, sondern als ein nützliches Werkzeug.

To-Do-Listen sinnvoll anlegen

Damit unsere To-Do-Listen zum nützlichen Werkzeug werden, hat Ilona Bürger noch den Tipp, die Listen so realistisch und flexibel wie möglich anzulegen, damit wir nicht von dem To-Do-Berg erschlagen werden, bevor wir überhaupt angefangen haben.

"So realistisch wie möglich, so flexibel wie möglich und mit so viel Freude wie möglich."
Ilona Bürgel, Psychologin

Konkret heißt das:

  • Nicht zu viel aufschreiben
  • Größere Aufgaben in Unterpunkte aufteilen
  • Wochenlisten statt Tageslisten
  • Kreativ sein und kleine Bilder und unterschiedliche Farben benutzen

Bullet Journaling als kreative Umsetzung

Der kreative und freudige Aspekt von To-Do-Listen lässt sich gut bei Bullet Journals umsetzen. Sie sind eine "Kombi aus Kalender, To-Do-Liste und Tagebuch, was man sich selbst in einem blanko-Notizbuch anlegt", erklärt Krissy. Die To-Dos werden hier vermischt mit Seiten über Reiseplanung, Geschenkideen oder ganz alltäglichen Terminen - alles künstlerisch kreativ umgesetzt.

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Ganz allgemein empfiehlt die Psychologin, dass auch To-Do-Listen-Fans ab und zu mal Wochen ohne eine Liste einlegen sollten, um zu sehen, wie es ohne klappt. Dann könne man sich auch einmal ganz konkret für eine Sache Zeit nehmen oder im Alltag flexibler auf ungeplante Aufgaben reagieren.

Shownotes
Stressfaktor Listen
To-Do-Listen: Wie wir sie richtig benutzen
vom 01. November 2019
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartnerin: 
Krissy Mockenhaupt, Deutschlandfunk-Nova-Reportin