Zu heiß, zu kalt, zu viel Wasser - im Winter gilt es einiges zu beachten, um Topfpflanzen unbeschadet ins Frühjahr zu bekommen. Hier ein paar Tipps.

Manche Topfpflanzen mögen den Winter nicht - er ist ihnen zu dunkel oder zu kalt. Sie lassen dann die Blätter hängen oder gehen ein. Dabei können wir mit guter Pflege ein bisschen gegensteuern. Unser Reporter Henri Sarafov hat sich von Jürgen Hermannsdörfer beraten lassen, der Vorstandsmitglied im Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur ist.

Zu wenig Licht

Die Tage sind kürzer und die Sonne scheint seltener im Winter. Das wirkt sich auch auf unsere Topfpflanzen aus, die Licht brauchen. Deswegen sollten wir immer dafür sorgen, dass sie genug Helligkeit abbekommen. Das gelingt uns, indem wir:

    • Die Pflanzen im Winter so nah wie möglich ans Fenster stellen
    • Die Gardinen und Vorhänge weit öffnen, sobald wir wach werden
    • Pro-Tipp: Staubschicht vom Sommer auf der Pflanze abwischen

    Der Staub wirkt wie ein Filter für das Sonnenlicht, sagt der Pflanzenexperte Jürgen Hermannsdörfer. Das Licht, das die Pflanze erreicht, kann durch den Staub auf Blättern um bis zu 30 Prozent reduziert werden, sagt er.

    Zu kalt

    Wir sollten unsere Pflanzen auch möglichst nicht zu lange am offenen Fenster stehen lassen, damit sie keinen Kälteschock bekommen. Wenn wir mal lüften, können wir sie ein bis zwei Meter vom Fenster entfernt platzieren.

    Die Topfpflanzen mögen es auch nicht, wenn im Winter die Blätter an der kalten Scheibe anliegen. Auch die Kälte von unten kann ihnen schaden, wenn sie beispielsweise auf einem kalten Fenstersims stehen. Das mögen die Wurzeln nicht. Am besten ist es daher, die Pflanzen auf eine Unterlage aus Holz, Kork oder Filz zu stellen.

    Zu warm

    Wenn sich unter dem Fensterbrett eine Heizung befindet, könnte es den Pflanzen dort aber auch zu warm werden. Auch in diesem Fall hilft es, etwas Isolierendes unter die Pflanzen zu legen.

    Grundsätzlich gilt: Die Pflanzen nicht zu nah eine Heizung zu stellen. Die trockene Heizungsluft kann ein Stressfaktor sein, sagt Jürgen Herrmannsdörfer. Er rät dazu, dass die Pflanzen mindestens 50 Zentimeter Abstand zur Heizung haben.

    Zu viel Wasser

    Im Winter brauchen unsere Zimmerpflanzen seltener Wasser als im Sommer. Um herauszubekommen, ob es wieder an der Zeit ist zu gießen, können wir einfach einen Finger in die Erde stecken und so prüfen, wie feucht die noch ist. Wenn sie sich relativ trocken anfühlt, dürfen wir gießen.

    Aber nicht zu viel, rät Jürgen Hermannsdörfer. Das Wasser, das die Pflanze innerhalb von fünf Minuten nicht aufbrauche sollten wir aus dem Untersetzer oder Übertopf ausgießen. Denn wenn das Wasser länger dort steht, schade es der Pflanze im Prinzip nur.

    Besonders gut tut es den Topfpflanzen bei warmer Heizungsluft, wenn wir sie einmal pro Woche mit etwas lauwarmem Wasser aus einer Sprühflasche ansprühen.

    Mechanischer Pflanzenschutz

    Wenn wir uns die Blattunterseiten unserer Pflanzen regelmäßig genau anschauen, können wir übrigens frühzeitig reagieren, falls sich Schädlingen eingenistet haben. Ist das der Fall, sollten wir den Pflanzentrieb mitsamt der Schädlingen wegschneiden, empfiehlt Jürgen Hermannsdörfer. Das sei mechanischer Pflanzenschutz. Und: Um Nachbarpflanzen zu schützen, die kranke Pflanze am besten etwas weiter wegstellen.

    Shownotes
    Pflanzenpflege
    So kommen Zimmerpflanzen gut durch den Winter
    vom 11. Dezember 2020
    Moderator: 
    Markus Dichmann
    Gesprächspartner: 
    Henri Sarafov, Deutschlandfunk Nova