Weil die Politik nicht effektiv auf globale Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit reagiert, organisieren sich die Menschen selbst in lokalen Initiativen.
Rob Hopkins, Wissenschaftler und Umweltaktivist, entwickelte 2005 das Modell der Transition Town - der Stadt im Wandel. Mit Studenten entwarf er für die Stadt Kinsale ein Programm, um den Energieverbrauch und die Abhängigkeit von Industrieprodukten zu verringern und die Resilienz, die Krisenfähigkeit, der Stadt zu erhöhen.
Globale Bewegung
Von da an verbreitete sich das Modell. Weltweit sind rund 4000 Transition-Initiativen entstanden, sagt Gerd Wessling. Er ist Vorstandsmitglied der Transition Towns Deutschland. Die Verbreitung funktioniert nach dem Schneeballeffekt: Medien berichten über die Initiativen und Ideen. Diese werden wieder von einzelnen Menschen aufgegriffen, die vor Ort eine Startergruppe gründen.
Inaktive animieren
Die Transition Towns sind selbst organisiert, unabhängig und suchen nach Lösungen für die Probleme durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und nach alternativen Lebenskonzepten. Die Basisgruppen klären zunächst über die Ziele auf, schaffen Bewusstsein für die globalen Probleme und bauen Netzwerke auf. Vor allem wollen die Tranistion Towns Menschen animieren, die sich bislang nicht getraut haben, aktiv zu werden.
"Es ist ein Modell mit sehr niedrigen Eintrittsbarrieren, das auch immer nur da entsteht, wo es nötig ist."
Als Beispiel für erste kleine, konkrete Schritte schlägt Gerd Wessling vor, zum Beispiel mit einem defekten Toaster zu einem Repair-Café zu gehen und unter Anleitung den Toaster wieder instand zu setzten oder Vorträge über Klimawandel und Ressourcenknappheit zu besuchen.
- Schrumpfen von unten | Philipp Krohn porträtiert Mitglieder der Transition Towns