Immer wieder geraten Rapper mit ihren Clans und Gangs in die Schlagzeilen. Jetzt sagen Insider: Bushido soll sich vom berüchtigten Abou-Chaker-Clan getrennt haben. Wir suchen nach Erklärungen - und schauen, wie es bei anderen Deutschrappern aussieht.

Viele der selbst ernannte Gangsterrapper in Deutschland sind Teil einer Gang, haben eine Gang hinter sich, oder sie suchen die Nähe zu Familienclans. So auch Bushido und die Familie Abou Chaker. Doch mit der Beziehung soll laut Berichten eines Insiders jetzt Schluss sein. Genauer: Bushido soll sich von seinem langjährigen Partner und einem der führenden Köpfe des Clans, Arafat Abou Chaker, getrennt haben.

Fehlende Rückendeckung

Der Abou-Chaker-Clan ist eine berüchtigte Großfamilie, die vor allem in Berlin lebt. Immer wieder wird sie mit organisierter Kriminalität, Schutzgelderpressungen, Drogen- und Waffenhandel in Verbindung gebracht, so unsere Reporterin Anke van de Weyer. Zu einem der führenden Köpfe, Arafat Abou Chaker, soll Bushido eine besonders enge Beziehung gehabt haben:

"Der Typ war nicht nur Bushidos Trauzeuge. Die beiden haben zusammen auch 'ne Immobilienfirma gegründet. Bushido soll Arafat sogar eine Generalvollmacht über das komplette Vermögen erteilt haben."
Anke Van de Weyer, Deutschlandfunk Nova

Offiziell ist das allerdings nicht bestätigt, weil weder Bushido noch die Abou Chakers öffentlich über irgendwelche Geschäfte sprechen, so Anke. Da Bushido aber der Rückhalt vom Abou-Chaker-Clan gefehlt haben soll, geht der Rapper jetzt auf Distanz zu dem Clan.

"Bushido hat sich laut diesem Insider darüber beschwert, dass er von anderen Rappern in der Öffentlichkeit beleidigt wurde."
Anke Van de Weyer, Deutschlandfunk Nova

Dass sich Rapper aber gegenseitig dissen, genau das passiert im Battlerap eben, sagt Anke. Zuletzt gedisst wurde Bushido unter anderen auf dem Album "Jung, brutal, gutaussehend 3" von Kollegah und Farid Bang

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Arafat Abou Chaker hat zu der Sache bisher nichts gesagt und nur ein kryptisches Foto mit der Bildunterschrift "Loyalität ist dicker als Blut" gepostet.

Wie sieht das im Rest von Rap-Deutschland aus?

Entweder tun sich Rapper wie Bushido quasi mit Familienclans zusammen, oder sie haben selbst eine Art Clan hinter sich, sagt Anke. Im Sommer 2016 kam es in Köln zu einer Auseinandersetzung zwischen einigen Typen aus dem Umfeld von KC Rebell und Xatar, bei dem ein Vertrauter von KC Rebell schwer verletzt wurde. Vom Boulevard wurde die Auseinandersetzung "Rapper-Krieg" genannt. 

"Als ehrenwerter Gangster hat man natürlich Stress, in dem Falle mit KC Rebell."
Anke Van de Weyer, Deutschlandfunk Nova

Xatar ist nicht nur durch seine Musik bekannt geworden, sondern auch durch einen ziemlich spektakulären Goldraub, für den er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Auslöser für den Streit soll eine Schmähzeile von KC Rebell gegen Xatar in seinem Song "Dizz Da´" gewesen sein. Offiziell hatten die beiden Rapper mit der Prügelei zwar nichts zu tun, dennoch haben sich KC Rebell und Xatar mittlerweile öffentlich vertragen.

KMN-Gang vs. Miri-Clan

In die Schlagzeilen geraten ist auch eine Auseinandersetzung aus dem letzten Sommer zwischen der KMN-Gang, eine Gruppe von Rappern vornehmlich aus Dresden und dem Miri-Clan, einer Familienbande, die vor allem in Bremen ihre Geschäfte macht, sagt Anke: "Warum die Beef haben, ist nicht ganz klar. Eine Theorie ist, dass einer der KMN-Rapper früher mit den Miris verbandelt war, sich dann aber abgewandt hat"

Shownotes
Trennung vom Abou-Chaker-Clan
Bushido macht Schluss
vom 30. Januar 2018
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Anke Van de Weyer, Deutschlandfunk Nova