Durchfall, Übelkeit, Nierenschäden - ein dänischer Forscher hat herausgefunden, dass die Pompejaner stark unter belastetem Trinkwasser litten.
Ein dänisches Forscherteam hat ein Stück Bleirohr aus einem Haus aus Pompeji analysiert – der römischen Stadt, die 79 nach Christus beim Ausbruch des Vesuv verschüttet wurde. Bei der chemischen Analyse kam heraus, dass das Wasser stark belastet war. Die Leute in Pompeji müssen Probleme gehabt haben, sagen die Forscher, von Durchfall und Übelkeit bis hin zu Leber- und Nierenschäden.
Allerdings soll nicht das Blei in den Leitungen an den Erkrankungen und Vergiftungserscheinungen schuld gewesen sein. Denn die Wasserrohre verkalkten wohl innerhalb von wenigen Wochen, wodurch kein Blei mehr ins Wasser gelangen konnte.
In der aktuellen Untersuchung des Bleirohrs wurden allerdings starke Spuren eines Stoffes nachgewiesen, der viel gefährlicher als Blei ist: Antimon. Das ist zwar auch ein Metall, aber es sorgt viel schneller für Vergiftungen als Blei. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Antimon-Belastung in dem untersuchten Wasserrohr so hoch gewesen sein muss, dass die Einwohner von Pompeji innerhalb von kurzer Zeit mit Sicherheit Probleme hatten.
In Bleirohren und in der Nähe von Vulkanen
Neben den Bleirohren fanden die Forscher in Pompeji noch eine andere Quelle für das Antimon. Das kommt nämlich auch in der Nähe von Vulkanen vor, sowohl im Grundwasser als auch oberirdisch in den Flüssen. Und wir wissen: Pompeji lag in der Nähe des Vulkans Vesuv, durch den es letztendlich verschüttet wurde.
Auch andere Regionen gefährdet?
Ob auch andere Bewohner im Römischen Reich an Vergiftungserscheinungen durch Antimon litten, lässt sich bisher nur schwer sagen. Forscher wollen die Knochen eines Menschen aus dieser Zeit untersuchen und sehen, ob Antimon darin nachgewiesen werden kann.