Wer mit dem Dogu Express von Ankara nach Kars fährt, ist 24 Stunden unterwegs - bei 80 km/h. Bei Travellern ist die Langsamkeit des Dogu Ekspresi – wie er auf türkisch heißt - angesagt.
ARD-Korrespondent Christian Buttkereit ist in den Dogu Ekspresi eingestiegen: "Es hat phasenweise etwas meditatives", sagt er. Das Rattern über die Schienen hat ihn in einen Entschleunigungsrhytmus gerüttelt. Vor Jahren galt der Dogu Ekspresi als einer der langsamsten Züge in der Türkei.
"Das hat etwas Nostalgisches. Diese Zugfahrt war mein Traum. Ich hatte ihn schon vor vier Jahren verwirklicht. Heute soll der Traum für meine Freundin in Erfüllung gehen."
Dogu Ekspresi bei Instagram
1310 Kilometer ist die Strecke von Ankara nach Kars lang. Sie führt über das anatolische Hochplateau und folgt dem Lauf des Euphrat. Den Reiz der Strecke haben zuerst junge Türkinnen und Türken entdeckt. Ihre Reisen dokumentieren sie auf Instagram.
"Man hat Mega-Zeit Bilder zu machen aus dem Zug. Es gibt draußen eine wunderbare Landschaft. Es ist der Trend entstanden, dass man es sich in den Abteilen gemütlich macht und die Fotos postet."
Heute ist der Dogu Ekspresi ein angesagter Party-Zug und bekannt für Spaß und ungewöhnliche Abenteuer. Die Staatliche Eisenbahngesellschaft TCDD hat die Wagons inzwischen aufgepeppt, Klimaanlagen und Kühlschränke eingebaut.
"Luxuriös ist der Zug nicht, das ist schon sehr funktional. Das ist so ein bisschen Ikea auf Schienen."
Inzwischen ist der Dogu Ekspresi so beliebt, erzählt Christian Buttkereit, dass es kaum noch möglich ist, ein Ticket für ihn zu bekommen.