Als Topher White auf einer Reise durch Indonesien sieht, wie der Regenwald auf Borneo illegal gerodet wird und Kriminelle Jagd auf bedrohte Tiere machen, kommt dem jungen Ingenieur eine skurrile, aber genial einfache Idee, wie man den Urwald besser schützen kann: mit alten Handys.
Über 30 Prozent der Rodungen weltweit sind illegal. Nicht selten gehören die Geräusche von Kettensägen, die Baumriesen zerlegen, zur Urwald-Atmosphäre dazu. Für die Behörden ist es oft unmöglich, im dicht bewachsenen Wald zu überblicken, wo was vor sich geht. Als Topher White sieht, wie Regenwälder in Borneo illegal abgeholzt und Orang Utans gejagt werden, will er etwas dagegen unternehmen. Dabei fällt ihm etwas Überraschendes auf:
"Es gab keinen Strom, kein laufendes Wasser, keine Straßen im Umkreis von Hunderten Kilometern, aber sehr guten Handyempfang. Und das war eigentlich im ganzen Waldgebiet so."
Daheim in Kalifornien tüftelt der junge Technikexperte an einer außergewöhnlichen Idee: Alte Smartphones werden mit einem speziellen Mikrofon versehen und - gut geschützt in einer Plastikbox - in Bäumen versteckt. Damit lassen sich Kettensägen aus über einem Kilometer Entfernung hören. Für die Energieversorgung entwickelte White spezielle Solarzellen, die auch unter dem Blätterdach der Urwaldriesen gut funktionieren. Wer in diesem Waldgebiet jetzt seine Motorsäge anwirft oder auf Tiere schießt löst einen Alarm aus.
Einsatz mit Erfolg
Bereits der erste Test in Sumatra verlief erfolgreich: Schon am zweiten Tag erfasste das Gerät das Rattern von Kettensägen und die illegalen Holzfäller konnten festgenommen werden. Das einzigartige Projekt mit dem Namen Rainforest Connection soll bald auch in anderen Ländern zum Einsatz kommen.
"Das nächste Projekt machen wir in Kamerun. 30 Geräte werden wir dorthin mitnehmen und damit können wir etwa 100 Quadratkilometer Wald schützen. Zwei Monate später starten wir dann schon das nächste Projekt in Brasilien."
Das Projekt braucht Unterstützer
Gut ein Jahr haben White und sein kleines Team in das Startup investiert. Unentgeltlich. Finanziert haben sie es bisher ausschließlich über private Rücklagen. Über Crowdfunding kommt jetzt auch zum ersten Mal Geld von außen. Im nächsten Jahr soll es dann auch die Rainforest Connection-App geben, über die man von überall live in den Urwald hinein hören kann.