Luisa ist seit gut einer Woche im Onboarding in ihrem neuen Job. Einige praktische Tipps für diese spezielle Phase hat Melissa Schütz. Sie arbeitet im Bereich Personalmanagement. Ronja Dornfeld hat schon einige Jobs hinter sich, einen Dress-Code-Fail inklusive.
Pünktlich sein, einen intelligenten, aber nicht zu steifen Eindruck machen und sich die Nervosität nicht anmerken lassen – der erste Tag im Job ist für die meisten megaaufregend. Das darf er auch sein, sagt Ronja Dornfeld. Und ehrlicherweise, fügt sie hinzu, ist das nicht nur beim allerersten Job so. Auch beim vierten neuen Job ist man nervös.
Jobbeginn: Nervosität und viele Fragen
Das ist jedenfalls Ronjas Erfahrung, die schon so einigen Start-ups gearbeitet und dabei viele komische Erfahrungen gemacht hat. Ein Praktikum hat sie in einem Büro gemacht, in dem ein ziemlich strenger Dresscode herrschte, erzählt sie. Außerdem saßen alle Mitarbeiter*innen hinter verschlossenen Türen. "Als ich den ersten Schritt in das Büro gesetzt habe, wusste ich bereits, hier fühle ich mich wie ein Fremdkörper."
"Am ersten Tag mache ich als Chefin immer wieder Check-ins und klare Ansagen bei Klassikern, wie, wann man am ersten Tag nach Hause gehen darf."
Das Praktikum zog sie durch. Heute ist Ronja als Unternehmensberaterin selbstständig und führt ein achtköpfiges Team. Sie will es als Chefin besser machen und erzählt, dass sie Bewerber*innen ausdrücklich ermuntert, kritisch zu sein. Außerdem sollen Bewerber*innen im Laufe des Vorstellungsverfahrens nicht nur sie, sondern das ganze Team kennenlernen.
Eine gute Einarbeitung gibt Sicherheit
Ein geradezu bilderbuchreifes Onboarding hat Luisa bekommen. Sie hat vor kurzem als Marketingmanagerin in einem Unternehmen angefangen, das ihr viele wichtige Infos – beispielweise zum Dresscode und zur Unternehmenskultur – vorab lieferte. Außerdem hat sie eine Einführung in die IT bekommen. Das alles hat Luisa Sicherheit für die ersten Tage gegeben.
"Ich habe das Gefühl, dass ich jederzeit mit Fragen auf die Leute zukommen kann. Ich fühle mich einfach sehr gut aufgehoben."
Auch wenn Abläufe und Vorgaben nicht wie in Luisas Fall von Unternehmensseite aus geliefert werden, ermuntert Personalmanagementberaterin Melissa Schütz unbedingt danach zu fragen. Sie rät außerdem davon ab, sich in der ersten Zeit zu selbstbewusst zu geben oder in eine Rolle – ob optisch oder von unserer Persönlichkeit her – zu schlüpfen, die nicht uns selbst entspricht. Das sei nicht gesund für unsere Psyche.
"Spätestens wenn die erste Phase vorbei ist, kann man die Rolle nicht mehr aufrechterhalten. Spätestens dann merken die anderen, dass man gar nicht so ist."
Interesse für das Unternehmen zeigen
Fürs Verstellen plädiert auch Luisa nicht, aber sie macht sehr deutlich, dass ihrer Meinung nach nicht nur ein Unternehmen abliefern sollte, sondern auch wir als neue Teammitglieder. Als in Luisas erster Arbeitswoche ein*e Brandschutzbeauftragte*r gesucht wurde, melde sie sich spontan. Außerdem, sagt sie, hält sie After-Work-Treffen für gute Möglichkeiten, die anderen Kolleg*innen kennenzulernen. Für sie gehört so etwas zum Job, auch wenn es nicht unbedingt in der Jobbeschreibung steht.
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- Luisa, vor gut einer Woche einen neuen Job angefangen (Stand 09.02.204)
- Melissa Schütz, Personalmanagementberaterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Universität Bamberg
- Ronja Dornfeld, selbstständige Unternehmensberaterin