In den 70er Jahren gibt der US-Amerikanische Student Craig Volker Deutschunterricht an einer High School in Queensland, Australien. In der ersten Stunde meldet sich Yvonne. Sie spricht zu Craigs Verwunderung fließend Deutsch und stammt aus Papua-Neuguinea. Auf die Frage, wo sie so gut Deutsch gelernt habe, sagt sie: "zuhause in Papua-Neuguinea". Craig fliegt dorthin und entdeckt Unserdeutsch, eine fast vergessene Kreolsprache. Einige Menschen auf der Insel Neubritannien sprechen es, seit die ehemaligen deutschen Kolonialherren Papua-Neuguinea 1914 verlassen haben.

Unserdeutsch
© Péter Maitz
Nachdem die deutschen Kolonialherren Papua-Neuguinea verlassen haben, wurden die Kinder plötzlich Halbwaisen, die aus Beziehungen zwischen Einheimischen und Deutschen hervorgegangen sind. Viele dieser Kinder kamen in Heime, wo sie untereinander Unserdeutsch sprachen. Einige dieser ehemaligen Kinder treffen sich auch heute noch regelmäßig, wie hier auf dem Bild zu sehen.

Für ihre Recherche zu Unserdeutsch ist Rebekka Endler zwar nicht nach Papua-Neuguinea gereist, dafür hat sie Craig Volker in Augsburg besucht, wo er als Gastprofessor arbeitet. In Augsburg hat sie auch mit einigen Doktoranden gesprochen. Die haben Unserdeutsch gelernt, sozusagen als Fremdsprache. Eventuell könnten sie zu den letzten Menschen auf dieser Welt gehören, die diese Kreolsprache noch praktizieren.

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  • Einhundert
  • Autorin:  Rebekka Endler