Lisa liebt das Reisen und vermisst es schon, sobald sie wieder zu Hause angekommen ist. Sie erzählt uns, weshalb sie jedes Mal in einen Urlaubsblues verfällt und erklärt, wie sie aus ihrem Loch wieder herauskommt.

Eigentlich gibt es nur Gründe, um gerade glücklich zu sein: Sie hatte einen tollen Urlaub, hat eine neue Stadt kennengelernt und bringt viele kleine Erinnerungen mit nach Hause, nach Erfurt. Aber Lisa geht es gerade nicht gut, sie vermisst das Unterwegssein und beschreibt den Urlaubsblues so: "Wie, wenn man jemanden vermisst, nur das man eben eine Zeit vermisst oder einen Ort."

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Es sei ein Gefühl von Trauer, aber eben eine "bittersüße Traurigkeit". Ihren Trip nach Lissabon hat sie, für ihre Verhältnisse spontan, erst vier Wochen vorher gebucht. Durch Corona sei sie mit Bauchschmerzen in den Urlaub gefahren: "Weil wir uns gefragt haben, ist es eine vernünftige Entscheidung wegzufahren", dieses Gefühl sei aber nach den ersten Stunden in der Stadt verflogen.

"Immer wieder alles Revue passieren lassen. Für manche macht es das schlimmer, für mich ist es heilsam."
Lisa, steckt im Urlaubsblues

Trotz einiger Pandemie-Besonderheiten, wie Maske tragen und Abstand halten, sei es ein toller Urlaub gewesen. Nur ist jetzt ungewiss, wann Lisa das nächste Mal auf Reisen gehen kann, denn langfristig planen sei in der Corona-Situation schwierig: "Ich kann mich nicht trösten, in dem ich den nächsten Urlaub buche."

Lisa gibt gern Reisetipps und träumt sich zurück

Ihr Mittel der Wahl, um den Urlaubsblues zu bekämpfen, ist trotzdem auch in diesem Jahr — Throwbacks auf Instagram posten: "Früher waren es das Fotobuch oder Videos, die man zusammen geschnitten hat, jetzt sind es Storys." Die könne sie sich immer wieder anschauen und verspüre dabei auch eine gewisse Melancholie, trotzdem seien sie ein Trost.

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Von einem ihrer wichtigsten Trips, einem Besuch in New York, postet Lisa immer noch Bilder auf ihrem Instagram-Account und träumt sich in diese besondere Zeit zurück. Manchmal schauen sich Lisa und ihr Freund nicht nur gemeinsam Bilder an, sondern hören auch Musik, die sie mit einem bestimmten Ort verbinden.

Außerdem spricht sie gern mit Leuten über ihre Urlaube und gibt ihnen Reisetipps, wenn sie in die gleiche Richtung wollen: "Ich erzähle allen, wie schön es war und das sie da unbedingt hinmüssen."

Den Alltag zu Hause genießen und den Urlaub festhalten

Psychologe Andreas Matuschek rät Leuten, die gerade vom Urlaubsblues befallen sind, es sich zu Hause so schön wie möglich zu machen. Zum Beispiel, in dem wir kleine Trips in die Umgebung unternehmen, die Natur genießen, wandern oder mal ein Bad in einem Fluss nehmen. Trotzdem würden wir das Gefühl von Unbeschwertheit vermissen, das wir im Urlaub haben.

Andreas Matuschek, Psychologe im Interview zu Urlaubsblues
"Das Gefühl von Freiheit erleben wir mehr, wenn wir wirklich wissen, wir sind in einer eigenen Welt, losgelöst von den Alltagsproblemen."

Obwohl Lisa sehnsüchtig an die Zeit in Lissabon zurückdenkt, schätze sie auch ihren Alltag und ihren Job in Erfurt. Dazu gehöre auch, sich mit Leuten zu treffen oder Dinge zu unternehmen: "Ich muss mir immer wieder neue Highlights schaffen", damit auch der letzte Rest Urlaubsblues irgendwann überstanden ist.

"Es ist ganz klar, dass das Leben im Urlaub ein anderes ist und es auch anders wäre, wenn wir dort leben würden."
Lisa, steckt im Urlaubsblues

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Shownotes
Urlaubsblues
Throwback-Storys gegen die Melancholie
vom 07. August 2020
Moderation: 
Tom Westerholt
Gesprächspartnerin: 
Lisa, steckt im Urlaubsblues
Gesprächspartner: 
Andreas Matuschek, Psychologe