Wetten es regnet beim nächsten Hollandurlaub? Mit Zusatzversicherungen können sich Reisende gegen schlechtes Urlaubswetter absichern. Wirklich sinnvoll ist das nicht – andere Versicherungsarten hingegen schon.

Urlaub mit einer Versicherung gegen schlechtes Wetter? Ja, solche Reisezusatzversicherungen werden inzwischen angeboten. Sie zahlen gegebenenfalls geringe Entschädigungen aus, eventuell sogar die vollständigen Kosten für die Unterkunft.

Einige größere Reiseportale testen solche Wetterversicherungen bereits seit einiger Zeit und bieten sie sogar standardmäßig während des Buchungsvorgangs an. "Das läuft ganz technisch ab – über Wetterdaten", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Justus Wolters.

"Wenn dein Urlaub wettermäßig richtig Mist wird, wirst du entschädigt. Wieviel Geld du zurückbekommst, hängt davon ab, zu welchen Konditionen du die Versicherung abgeschlossen hast."
Justus Wolters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Die Versicherungsanbietenden beziehen ihre Infos von Wetterdiensten und prüfen die Regenwahrscheinlichkeit an dem Urlaubsort während der gebuchten Reisezeit bereits vor dem Vertragsabschluss.

Eher eine Wette, keine Versicherung

Auf dieser Datengrundlage wird der Versicherungsbeitrag für die Urlaubswetterversicherung errechnet. Dann wird während des Urlaubs das Wetter vor Ort dokumentiert und mit der Prognose verglichen: Regnet es mehr als prognostiziert, springt die Versicherung ein.

Justus sagt: "Du wettest im Grunde gegen die statistische Wetterprognose. Und der Versicherer wettet gegen dich."

Versichert gegen Regen

Solche Wetterversicherungen hat beispielsweise auch der Anbieter Hometogo im Programm und stellt bislang fest, dass sie vor allem für Reisen in tendenziell regenreiche Länder genutzt werden – die Niederlande, Dänemark und Deutschland.

Beschwerden in diesem Bereich der Reisezusatzversicherungen liegen der Verbraucherzentrale NRW bislang nicht vor. Für die Versicherungsexpertin Elke Weidenbach handelt es sich eher um eine Art "Spaßversicherung", wie sie es nennt.

"Man muss solche Versicherungen eher als Spaßversicherungen ansehen. Einen Urlaub kann man besser nutzten, als sich darüber Gedanken zu machen, ob man eine Leistung vom Versicherer bekommt."
Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin, Verbraucherzentrale NRW

Die Expertin beobachtet ganz allgemein, dass Versicherer immer wieder versuchen, neue Vertriebsfelder zu eröffnen. Die Regenversicherung ist auf jeden Fall eines dieser neuen Geschäftsfelder, sagt sie.

Andere Reisezusatzversicherungen seien erheblich sinnvoller, findet Justus Wolters: eine Reisekrankenversicherung und eine Auslandskrankenversicherung zum Beispiel. "Die sollte man lieber haben", sagt er. Von Zusatzversicherungen wie Gepäckversicherung oder einer Reisehaftpflichtversicherung rieten Expert*innen hingegen eher ab.

Shownotes
Urlaub
Reisen mit Wetterversicherung: Geld zurück bei Regen
vom 28. April 2025
Moderation: 
Till Haase und Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Justus Wolters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter