Ein Krieg kann nicht nur mit Waffen geführt werden, sondern auch mit Geld. US-Präsident Donald Trump will Strafzölle anordnen und einige Experten sagen: Er löst damit einen Handelskrieg aus.

Wenn Präsident Trump die Order unterschreibt, gibt es bald Strafzölle für Stahl und Aluminium, das aus dem Ausland in den USA verkauft werden soll. Und diese Zölle sind ziemlich hoch: 25 Prozent beim Stahl und wahrscheinlich zehn Prozent bei Aluminium.

Trump will damit die Wirtschaft und Jobs in den USA schützen. Die US-Wirtschaft gehe leer dabei aus, wenn andere Länder Stahl und Aluminium in die USA verkaufen und damit fette Gewinne machen, behauptet Trump.  Damit diese ausländischen Produkte in den USA nicht mehr so gut verkauft werden, will er sie mit den Strafzöllen künstlich teurer machen.

"Der Präsident hat deutlich gemacht, dass er bereit ist für Kanada und Mexiko Ausnahmen zu machen. Trump hat gezeigt, dass er flexibel sein kann."
Wilbur Ross, US-Wirtschaftsminister

Die direkten Nachbarn Kanada und Mexiko soll es also erstmal nicht treffen, aber wohl China und die Europäische Union – und damit auch Deutschland.

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Experten sagen, dass es zu einem Handelskrieg kommen könne, weil sich China und die EU das nicht bieten lassen werden. Die EU hat schon mal vorgerechnet, dass Trumps Strafzölle die hiesige Wirtschaft fast drei Milliarden Euro kosten können. Und deshalb will sie es den USA heimzahlen. So könnte es bald neue Einfuhrquoten und Strafzölle für US-Produkte geben. 

Und genau das würden dann auch wir Verbraucher spüren. Wenn nämlich bestimmte Produkte teuerer werden. 

  • Jeans
  • Orangensaft
  • Whiskey
  • Erdnussbutter
  • Cranberries 
"Es ist leider ein Kindergartenstreit, der viele Verlierer haben wird. Auch in den USA. Und deshalb sind da auch viele gegen die Strafzölle."
Andreas Schmitt, Deutschlandfunk Nova

Strafzölle könnten zum Nachteil für die USA werden

100 Republikaner haben an Trump einen Brief geschrieben, dass er zumindest Ausnahmen zulassen soll – was er jetzt auch macht. Wirtschaftsexperten in den USA sagen, dass Trumps Pläne viele US-Amerikaner ihre Jobs kosten könnte, obwohl er genau das mit den Zöllen verhindern will. 

2002 gab es übrigens schon mal so einen Streit – damals hatte US-Präsident George W. Bush Schutzzölle für Stahlprodukte angeordnet. Studien zufolge hat das in den USA 200.000 Jobs vernichtet.

Shownotes
US-Strafzölle
Drohender Handelskrieg mit den USA
vom 08. März 2018
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Andreas Schmitt, Deutschlandfunk Nova