Das zweite TV-Duell im US-Wahlkampf war hart für Donald Trump: Die Sexismusvorwürfe haben ihm zu schaffen gemacht, sagt Mimik- und Gesichtsexperte Dirk Eilert.
Schon beim ersten TV-Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump haben wir ganz genau hingeguckt: Was verraten Mimik und Gestik über die Möchtegern-Präsidenten? Dirk Eilert hat uns dabei geholfen und ist zu dem Schluss gekommen: Trump ist der bessere Zuhörer, Clinton wirkt beim Argumentieren sicher und überzeugend.
"Im ersten TV-Duell ist Trump non-verbal noch gelungen, dass Clinton auf ihn zukommen muss. Beim zweiten Duell sah das anders aus."
Beim zweiten Duell schien Donald Trump erstmal deutlich angespannter. "Schon beim Reingehen hat er nur kurz gelächelt, aber mit gepressten Lippen. Dann hat er nach unten geblickt und die Lippen seitlich auseinander gezogen", erklärt Dirk Eilert. Das sei ein deutliches Zeichen für Anspannung. Clinton hingegen war bei ihrer ersten Antwort voll in ihrer Kraft, lächelte, gestikulierte viel, wirkte sicher.
Trump preschte aus der Defensive und fuhr Gegenangriffe, mit zusammengekniffenen Augenbrauen, selten ein Lächeln auf den Lippen. Das wirkte aggressiv, so wie wir es von Trump gewohnt sind. Und damit könnte er durchaus Wähler gewinnen, sagt Dirk Eilert: "Ärger kann Status steigernd wirken." Es sei allerdings wichtig, dass diese Emotionen kontrolliert wirken.
"Trump hat vor allem Gesichtsausdrücke der offensiven Emotionen gezeigt. Das sind Ärger, Ekel und Verachtung."
Bei Hillary Clinton ist dem Mimikexperten ein neuer Kniff aufgefallen: Sie lief bei der Debatte durch den Saal, ging lächelnd auf Fragesteller zu und nutze einfach all den Raum, der ihr zur Verfügung stand. "Den Raum zu nutzen, das ist eine Körpersprache von Gewinnern", sagt Dirk Eilert. "Das ist schon im Tierreich so." Denn: Das einflussreichste Tier beansprucht das größte Territorium. Eine Dominanz-Geste.