Eine ziemlich saubere und ökologisch sinnvolle Bestattungsmethode ist das Kompostieren von Leichen. Im Bundesstaat Washington soll das jetzt möglich sein.
Nach unserem Ableben haben unsere Angehörigen verschiedene Möglichkeiten, unseren Körper zu bestatten. Jetzt kommt eine neue Variante hinzu: die Kompostierung. Der Forensiker Mark Benecke hält diese Methode für den besten Weg, die Nährstoffe, Kalorien, Fette und Eiweiße direkt in den Kreislauf des Lebens zurückzuführen.
"Das Kompostieren ist biologisch, ökologisch und von der Energiebilanz her gesehen das Allerbeste."
Die Kompostierung kann auf verschiedene Art und Weise stattfinden. Mark Benecke sagt, dass es auch stark von dem Leichnam abhängt, welche Methode gewählt wird. Wird beispielsweise ein adipöser Mann kompostiert, der viel Fett im Gewebe und unter der Haut hat, würde sich zuvor eine Gefriertrocknung empfehlen. Das kann mit flüssigem Stickstoff erfolgen. Dabei zerfällt das Fett und lässt sich leichter verteilen.
Nachhaltig Beerdigen
Die Überreste kommen in einen Pappsarg oder Pappurne. Wer es nachhaltig liebt, kann das Ganze auch aus recycelter Öko-Pappe wählen. Theoretisch können die Angehörigen die Reste auch direkt in die Erde streuen.
Dabei sei wichtig, dass die ganzen Nährstoffe und Kalorien nicht vorher entzogen werden. Wird beispielsweise der Leichnam einfach nur verbrannt, geht fast alles verloren bis auf wenige Stoffe wie das CO2, das in die Luft abgegeben wird.
Häckseln schlecht für Trauerarbeit
Eine andere Methode ist, den Leichnam direkt in der Erde aber nicht so tief zu vergraben. Wichtig dabei ist, dass Tiere ihn nicht ausgraben können. Dann gäbe es auch die Möglichkeit, den Leichnam einfach zu zerkleinern. Schwer vorstellbar für die Angehörigen.
"Das normale Begräbnis ist keine Kompostierung."
Wer jetzt denkt, wir kommen doch sowieso in die Erde und verrotten oder kompostiert, sollte wissen, dass das sehr langsam von sich geht. Liegt der Leichnam sehr tief in lehmiger Erde, dann ist es dort sehr kühl. Der Körper kann nach 30 Jahren noch recht gut erhalten sein, sagt Mark Benecke.
Liegt der Leichnam in einem Eichensarg, dann sorgt das Holz dafür, dass Pflanzen, Feuchtigkeit und Tierchen nicht so schnell dran kommen. Liegt der Sarg auch noch in sandigem Boden wie zum Beispiel in Brandenburg, dann trocknet die Leiche einfach aus, ist aber immer noch nicht "bio-verfügbar".