Aufstehen, aufs Handy schauen, den Tag planen. Das kennt jeder. Auch Valeska Schneider. Allerdings verläuft ihr Tag anders als bei den meisten Leuten. Valeska ist Surferin und der Blick aufs Handy sagt ihr alles über Wellen, Wind und Wetter. Ist das Wetter schlecht, studiert die 24-Jährige, zurzeit in Melbourne. Ist das Wetter gut, surft sie.
Okay, allen Neidern in Deutschland sei gesagt: Auch im Surferparadies Torquay ist das Wetter nicht immer gut. Aber dann macht Valeska Schneider eben anderen Sport. Eigentlich studiert sie in München an der TU Management, aber zurzeit ist sie in Melbourne für ein Auslandssemester.
Surfen, wo andere Urlaub machen
Nach Melbourne fährt sie aber nur zum Studieren. "Melbourne liegt in so einer Bucht, sodass die Wege von der Stadt zu den Wellen recht weit sind." Deshalb hat sie sich entschieden, am Strand zu wohnen und zur Uni zu pendeln - auch das machen die meisten Leute ja umgekehrt. Sie wohnen dort, wo sie arbeiten und pendeln dorthin, wo sie ihre Freizeit verbringen. Aber Valeska will eben so viel surfen wie möglich.
"Torquay liegt im Süden von Australien, anderthalb Stunden von Melbourne entfernt. Das ist der Geburtsort der australischen Surfindustrie. Der Strand ist sehr berühmt."
Dass Valeska in Australien studieren will, war ihr von Anfang an klar: "Nach dem Abi war ich in Australien, da habe ich mich in das Land verliebt. Daher war klar: Auslandssemester mache ich in Australien oder nirgendwo." Anders als in Deutschland gehört surfen in Australien zum ganz normalen Leben: "Jeder geht hier nach oder vor der Arbeit aufs Board."
Jeder Tag im Wasser zählt
Irgendwann möchte sie mal im Nationalteam surfen - dieses Ziel hat sie klar vor Augen. Vor vier Jahren hat Valeska mit dem Surfen angefangen. "Das ist ein Sport, für den man sehr viel Ausdauer braucht. Und Motivation." Vier Jahre klingt nicht nach wirklich vielen Jahren, allerdings: "Man kann das nicht in Jahren berechnen, sondern in Tagen, die man im Wasser ist." Außerdem braut man Talent und einen guten Gleichgewichtssinn. Im Grunde kann man überall surfen - in München ist Valeska auch schon mal auf dem Eisbach im Englischen Garten unterwegs,
- Das Recht auf Welle | Die Süddeutsche Zeitung über Valeska Schneider