In Ambulanzen können sich vergewaltigte Frauen wenige Stunden nach der Tat untersuchen lassen und Spuren sichern lassen. Die Ergebnisse werden anonym unter einer Chiffrenummer abgespeichert. Wenn sich die Frau später entscheidet, den Täter anzuzeigen, kann sie die Ergebnisse als wichtige Beweise nutzen.
Nach einer Vergewaltigung ist die Hemmschwelle, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, unter Umständen groß. Trotzdem ist es wichtig, dass die Spuren schnell gesichert werden. Deshalb bieten Ambulanzkliniken oder rechtsmedizinische Instituten an, dass sich vergewaltigte Frauen dort anonym untersuchen lassen können. Die Ergebnisse werden unter einer Chiffrenummer gespeichert. So kann die Frau in Ruhe überlegen, ob und wann sie den Täter anzeigen möchte.
Wichtige Beweismittel
Die Spuren sind später wichtig für das Gerichtsverfahren - denn oft steht dabei Aussage gegen Aussage und es gibt keine weiteren Zeugen.
"Die Spuren sind das hilfreichste Instrument. Gerade bei so einem schweren Trauma verändert sich auch die Erinnerung - deshalb ist es so wichtig zu sagen, ich habe gerichtsverwertbar die Spuren gesichert."
Allerdings wird die Untersuchung noch nicht überall angeboten - und leider ist das Angebot auch noch wenig bekannt, sagt Bianca Biwer vom Weißen Ring. Betroffene Frauen können sich deshalb an den Weißer Ring wenden. Hier können sie erfahren, wo die nächste Stelle anonyme Untersuchungen anbietet.