Sich besser, schöner oder cooler darzustellen, als man tatsächlich ist – das hat wohl jeder von uns schonmal getan. Positive Selbstdarstellung ist aber nicht nur unter uns Menschen weit verbreitet, auch Tiere machen das. Einige Arten verbergen in bestimmten sozialen Situationen, dass sie krank sind, um sich vor Feinden zu schützen, oder um Herzen zu erobern.

Grundsätzlich ist es bei Tieren ähnlich wie beim Menschen: Wenn sie krank sind, dann essen sie oft weniger, verringern ihre Aktivität und schlafen mehr.Dadurch sparen sie Energie, um schneller wieder gesund zu werden. Gewisse soziale Situationen können allerdings dazu führen, dass die Tiere ihr Kranksein nach außen hin unterdrücken und so tun, als wären sie gesund. Zu diesem Ergebnis kommt eine Wissenschaftlerin aus der Schweiz, die dazu eine ganze Reihe von Studien analysiert hat.

Den Feind beeindrucken, Herzen gewinnen, oder Kinder schützen

Täuschungsverhalten bei Tieren kann man beispielsweise dann beobachten, wenn ein Feind in der Nähe ist. Damit wollen sie vermitteln: Hey, pass auf! Ich bin topfit, also komm mir nicht zu nahe! Aber nicht nur wenn es ums gefressen werden geht, auch beim Paarungsverhalten gaukeln Tiere dem oder der Angebeteten gerne mal etwas vor, um in einem besonders guten Licht zu erscheinen.

Tiere verbergen ihre Krankheiten aber auch vor ihrem Nachwuchs, denn sie müssen funktionieren, damit die Kinder überleben. Doch genauso wie bei uns Menschen ist es auch bei Tieren wichtig, dass sie sich ausruhen und Energie sparen, wenn sie krank sind. Zu viel Supertier spielen ist nicht gesund.

Das Täuschungsverhalten konnte bisher bei Mäusen, Ratten, Vögeln, Hausschweinen und Affen nachgewiesen werden. Wahrscheinlich aber ist, dass auch andere Tierarten schwindeln.

Shownotes
Verhaltensbiologie
Tierische Schwindler
vom 19. Juni 2014
Moderation: 
Markus Dichmann