Manche Stadttaube kann Hilfe gebrauchen. Anlocken, einpacken und dann? Diese Optionen haben hilfswillige Tierfreundinnen und Tierfreunde.
Zwischen Friedenssymbolik und Brechreiz: Bei kaum einem Tier ist die Breite der emotionalen Reaktionen größer als bei der klassischen Stadttaube. Beim Anblick von Tauben, die sich zum Beispiel in ein Plastiknetz verwickelt haben, verspürt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Henri Sarafov den dringenden Wunsch zu helfen. Auch Tauben, die keine sichtbare Verletzungen haben, können hilfsbedürftig sein, findet er.
Hilfsbedürftig - vielleicht auch ohne sichtbare Verletzungen
Tiere mit aufgeplustertem Gefieder, die Menschen ohne sichtbare Reaktion sehr nah an sich heranlassen, können ebenfalls menschlicher Hilfe bedürfen, erklärt Nicola Brinkmann. Sie engagiert sich bei der Taubenhilfe in Essen. Typischerweise haben diese Tauben Kokzidien, Würmer und ähnliche innere Erkrankungen.
"Sicher kannst du sein, wenn du dich einer Taube nähern kannst, ohne dass sie wirklich darauf reagiert. Und wenn sie dann nicht mehr wegfliegt, obwohl sie dazu fähig wäre."
In einem ersten Schritt ist solltet ihr das hilfsbedürftige Tier "sichern", das bedeutet idealerweise mit einem Kescher oder mit den Händen einfangen. Dazu kann die Taube – was allerdings vielerorts verboten ist – mit Futter angelockt werden.
Locken und einfangen
Reagiert die Taube nicht, kann es sinnvoll sein, zu versuchen, sie an einen anderen Ort zu locken. Ist eine Verwicklung in Plastikmüll das Problem, kann die Taube unmittelbar freigeschnitten und dann wieder freigelassen werden.
"Du brauchst immer Futter. Und am besten viele Tauben. Dann kannst du mit der Hand eben schnell runtergreifen und dir das Tier schnappen."
Gibt es größere Probleme mit dem Tier, sollte die Taube am besten in einem Karton mit Luftlöchern transportiert werden. Alternativ geht auch ein Jutebeutel. Auch hier ist es natürlich wichtig, dass die Taube ausreichend Luft bekommt.
Profis, die helfen
Im nächsten Schritt sollte professionelle Hilfe hinzugezogen werden: durch Tierschutz, Tierheim, Tierarzt oder Taubenhilfevereine. Vorbeibringen oder Abholen lassen sind die beiden sinnvollsten Optionen.
"Im Idealfall kommen die Profis dann auch, nehmen die Taube mit und päppeln sie auf."
Auch online, etwa in Nachbarschaftsnetzwerken oder ähnlichen Portalen, können Hilfswillige Unterstützung suchen. In die eigene Wohnung mitnehmen sollte man die Tiere allerdings nicht.