Susanne Panter ist professionelle Menschensucherin. Zu ihr kommen Menschen, die beispielsweise zufällig erfahren haben, dass ihr leiblicher Vater nicht der ist, der sie jahrelang erzogen hat.

Diesen Beruf hat sich Susanne Panter (oben im Bild zu sehen) nicht selbst ausgesucht, sondern das sei eher zufällig geschehen, als sie sich mit dem Organisieren von Klassentreffen beschäftigt habe.

Plötzlich kamen Anfragen von Menschen hinzu, die ihre Familienangehörigkeit klären wollten. Oder Menschen, die erfahren haben, dass sie noch Geschwister haben, die ihre Eltern vor ihnen verheimlicht haben, weil sie sie zur Adoption freigaben.

"Der Job ist zu mir gekommen."
Susanne Panter, Menschensucherin

Für Susanne Panter ist das ein Beruf geworden, der viel mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. In ihrer Familie gab es viele Brüche, sie selbst ist ein doppeltes Scheidungskind, wie sie sagt. Ihr leiblicher Vater sei erst spät in ihrem Leben aufgetaucht.

Menschenfinden kann jeder

Wie kann man Menschen finden, die schon so lange verschwunden sind oder vielmehr, von denen man erst jetzt Kenntnis erlangt hat? Susanne Panter stellt zunächst alle Daten zusammen, die sie bekommen kann wie Geburtsdatum und alte Adresse.

Damit kann sie in archivierten Melderegistern weitere Hinweise finden. Das sei ein Vorgehen, dass jeder Mensch genauso wie sie machen kann. Sobald sie die aktuelle Adresse hat, schaut sie auch mal in einer Internetsuchmaschine nach, was sie sonst noch zu der Person findet.

Diskretes Vorgehen

Ihre meisten Aufträge handeln sich aber um die Suche nach Vater oder Mutter. Gemeinsam mit ihrem Kunden oder ihrer Kundin setzt sie einen unauffälligen Brief an die gefunden Person auf: "Sie werden gesucht im Rahmen einer Familienforschung."

"Wie gehe ich vor, ohne möglicherweise Wellen zu schlagen?"
Susanne Panter, Menschensucherin

Aus den Angaben in dem Brief kann die gesuchte Person relativ schnell erkennen, ob ihr leibliches Kind nach ihr sucht. Eine außenstehende Person kann an dem Brief nur erkennen, dass jemand ganz allgemein sucht.

Ob die Suchenden und Gesuchten auch tatsächlich zusammenkommen, hört ihr, wenn ihr oben auf den Play-Button klickt.

Shownotes
Verschwundene Personen
Menschensucherin: Die meisten suchen nach ihren Eltern
vom 05. September 2020
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartnerin: 
Susanne Panter, Menschensucherin