Keine Waffen mehr für Diktaturen! Das sagt der Waffenhersteller Heckler & Koch. Das Unternehmen soll nur noch an Nato-Mitglieder und Partner liefern.
Der deutsche Waffenherstellers Heckler & Koch will Waffen wie das G36 oder die Polizeipistole P10 nur noch an demokratische Staaten verkaufen. Korrupte oder diktatorische Staaten sollen nicht mehr beliefert werden. Saudi-Arabien, Brasilien, Mexiko oder die Türkei hätten zukünftig das Nachsehen. Eine Ausnahme: Die aktuell laufenden Aufträge werden noch erfüllt.
"Deutschland hat 2015 Waffen für knapp acht Milliarden Euro exportiert. Deutlich mehr als im Jahr zuvor."
"Die Waffenindustrie hat ein grundsätzliches Problem", sagt Julia Weigelt, Journalistin für Sicherheitspolitik. Sie zählt auf:
- sehr hohe Entwicklungskosten
- sehr lange Entwicklungsdauer
Die Waffenlobby argumentiert: Die Regierungen müssen entweder Waffen kaufen oder Exporte erlauben - sonst geht die Waffenindustrie zugrunde. Das wiederum würde bedeuten, dass nationale Regierungen von ausländischen Waffenunternehmen abhängig werden würden.
Kleinwaffen sind besonders gefährlich
Heckler & Koch hat sich auf Kleinwaffen spezialisiert, dieses Geschäft ist durch den Einfluss der Bundesregierung um ein Drittel zurück gegangen. "Auf diese Waffen muss man besonders eine Auge drauf haben", sagt Julia Weigelt. Denn Kleinwaffen wie Pistolen, Gewehre, Sturmgewehre und auch Handgranaten sind besonders tödlich: Sie sind einfach zu bedienen, leicht zu bekommen, lassen sich gut schmuggeln, werden häufig in Bürgerkriegen eingesetzt.
Die Entscheidung des Unternehmens, seine Waffen nicht mehr an diktatorische Regime zu liefern, klingt wie eine gute Sache - ist aber auch eine PR-Nummer. "Ausfuhrgenehmigungen sind sowieso schwer zu bekommen", sagt Julia Weigelt. "Heckler & Koch passt sein Geschäftsmodell nur der Realität an."