Schon jetzt im April ist die Gefahr, dass Waldbrände entstehen, hoch in Deutschland. 90 Prozent aller Waldbrände verursachen wir Menschen - häufig passen wir einfach nicht richtig auf. Was wir tun können, um Brände zu verhindern - und was wir tun sollten, wenn es bereits brennt, erklärt der Waldexperte Michael Blaschke.
In Deutschland gibt es fünf Waldbrandstufen. Aber selbst, wenn die aktuelle Warnung eine mittlere Stufe wie zwei oder drei ausgibt, bedeute das nicht, dass die Lage entspannt ist, sagt Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Erst kürzlich habe sich wieder gezeigt, dass auch bei Stufe 3 schon große Waldbrände entstehen können.
Der Mensch verursacht rund 90 Prozent der Waldbrände
Zehn Prozent aller Waldbrände haben natürliche Ursachen wie Blitze. Für die restlichen 90 Prozent sind wir Menschen verantwortlich. Dabei könnten wir diese Zahl deutlich senken. Doch oft sind wir im Wald zu unachtsam und gedankenlos und verursachen damit Brände, die leicht zu vermeiden wären. Folgendes ist zu beachten, sagt Michael Blaschke.
Verhaltensregeln im Wald
- Kein Feuer anzünden
- Keine Zigaretten rauchen
- Wer mit dem Auto am Waldrand entlangfährt: keine Zigaretten aus dem Fenster schnipsen
- Nicht mit dem Auto auf einem Waldweg parken, denn der Katalysator, der sich unterhalb des Fahrzeuges befindet, kann zum idealen "Feuerzeug" werden, der das trockene Gras anzündet - Blaschkes Empfehlung: 100 Meter Abstand zum Wald halten
- Ohnehin sollte man die Waldwege nicht zuparken, denn wenn tatsächlich mal ein Waldbrand entsteht, kommt die Feuerwehr dann nicht mehr mit ihren Fahrzeugen durch
Stellen, die besonders gefährdet sind
Dort, wo viel trockenes Gras steht, gefällte Bäume liegen, sich viele trockene Äste angehäuft haben und ein warmer Wind gut durchziehen kann, ist die Waldbrandgefahr besonders hoch.
Was tun, wenn wir Rauch sehen oder einen Brand entdecken?
Smartphones sind eine große Hilfe, sagt Michael Blaschke. Zum einen geben sie uns die Möglichkeit, schnell einen Waldbrand zu melden und die Feuerwehr zu rufen. Und durch die Standortbestimmung, die mit dem Handy möglich ist, können wir der Feuerwehr auch relativ genau sagen, wo sich die Brandstelle befindet. Damit wird Zeit gewonnen, die möglicherweise hilft, das Feuer schneller einzudämmen.
"Oft passiert es, dass ein kleiner Brand so aussieht als wäre er gelöscht, aber irgendwo glimmt da noch was weiter. Da sollten auf jeden Fall Fachleute draufschauen."
Feuer selbst löschen?
Mit dem Versuch, ein Feuer selbst zu löschen, können wir uns schnell in Gefahr bringen. Michael Blaschke sagt, dass wir sehr, sehr vorsichtig sein sollten, wenn wir tatsächlich versuchen wollen, ein Feuer alleine zu löschen. Auf alle Fälle empfiehlt der Waldexperte, das nur zu versuchen, wenn die Brandstelle nicht größer ist als ein halber bis ganzer Quadratmeter. Falls sich in der Nähe Erde oder Sand befindet, können wir versuchen diese auf die Flammen zu werfen, um sie zu ersticken. Wenn nur eine kleine Glut glimmt, können wir versuchen, sie mit den Schuhen auszutreten oder mit dem T-Shirt zu ersticken.
Allerdings sollte man sich immer der Gefahr bewusst sein, in die man sich möglicherweise mit einem Löschversuch bringen kann. Bevor wir versuchen, ein kleines Feuer auszumachen, sollten wir aber in jedem Fall die Feuerwehr rufen. Denn oft sieht es so aus, als ob ein Feuer gelöscht wäre, aber irgendwo im Aschehaufen glimmt noch eine kleine Glut. Deswegen empfiehlt Michael Blaschke, immer unbedingt die Feuerwehr dazuzurufen, damit die Experten sich die Brandstelle genau ansehen und entscheiden können, ob die Gefahr tatsächlich gebannt ist.